Medienmitteilung

15. Juli 2015

St. Urban nimmt vorübergehend 70 Asylsuchende auf

Haus C
Die Luzerner Psychiatrie (lups) stellt dem Kanton Luzern in St. Urban eine befristete Notunterkunft für Asylsuchende zur Verfügung. Im Gebäude der ehemaligen Alterspsychiatrie werden von August 2015 bis März 2016 bis zu 70 Asylsuchende platziert. Im Frühjahr 2016 wird das Gebäude abgerissen.
 
Das Gebäude der ehemaligen Langzeit-/Alterspsychiatrie (Haus C) in St. Urban kann aufgrund seines baulichen Zustandes für den Betrieb der Luzerner Psychiatrie (lups) zurzeit nicht genutzt werden und steht mehrheitlich leer. Im Frühjahr 2016 wird es einem Ersatzneubau für die Alterspsychiatrie weichen. Die guten Erfahrungen als direkter Nachbar zum Asylzentrum Hirschpark in Luzern haben die lups dazu bewogen, dem Kanton Luzern auf dessen Anfrage in St. Urban Hand für eine temporäre Notunterkunft zu bieten. Die temporäre Asylunterkunft St. Urban wird dem Kanton ab August 2015 für acht Monate zur Verfügung stehen und für bis zu 70 Asylsuchenden Platz bieten.
 
Monatlich bis zu 190 neue Asylsuchende
Diese zusätzlichen Plätze sind dringend nötig. Die Unterbringungssituation im Asyl- und Flüchtlingsbereich hat sich in den letzten Wochen drastisch verschärft. Gemäss Prognose des Bundes muss der Kanton Luzern monatlich bis zu 190 neue Asylsuchende aufnehmen. Infolge der hohen Schutzgewährungsquote gibt es kaum Abgänge aus den Unterkünften. Die kantonalen Asylzentren sowie die bestehenden Notunterkünfte sind bereits überbelegt, bis Ende Juli wird die oberste Auslastungsgrenze erreicht sein.
 
Unterstützung von der Gemeinde
Auch der Gemeinderat von Pfaffnau - St. Urban unterstützt die befristete Lösung. Gemeindepräsident Thomas Grüter: «Das Asylwesen ist eine Verbundaufgabe, zu der auch die Luzerner Gemeinden ihren Beitrag leisten müssen.» Die direkt betroffene Bevölkerung wurde durch den Kanton Luzern mit heutiger Post schriftlich über die befristete Notunterkunft informiert. Eine öffentliche Informationsveranstaltung ist nicht geplant.
 
24- Stunden-Betrieb und Begleitgruppe
Das temporäre Asylzentrum St. Urban wird in einem 24-Stunden-Betrieb geführt. Bis Ende 2015 nimmt die Caritas Luzern diese Aufgabe im Rahmen des noch laufenden Leistungsauftrages wahr. Ab Januar 2016 stellt der Kanton Luzern die Betreuung in Eigenregie sicher. Für die Sicherheit rund um die Notunterkunft wird in Koordination mit der lups ein privater Sicherheitsdienst eingesetzt. Eine Gruppe von Vertretern der lups, der Gemeinde Pfaffnau - St. Urban, des Kantons sowie der Bevölkerung wird den Betrieb der Notunterkunft begleiten. Sie trifft sich regelmässig und kann bei allfälligen Problemen Massnahmen für den weiteren Betrieb definieren. Das Schulareal sowie die Klinik- und Klostergebäude (Kirche ausgenommen) sind als sensible Zonen definiert. Asylsuchende sind über die Hausordnung gehalten, sich in diesen Zonen nicht aufzuhalten.
 
Gemeinnützige Arbeitseinsätze
Um den Asylsuchenden Tagesstrukturen zu bieten, sind gemeinnützige Arbeitseinsätze wie Umgebungspflege, Instandstellung von Wanderwegen, Wald- und Bachufersäuberungen zugunsten der lups sowie der Gemeinde Pfaffnau - St. Urban geplant. Für gemeinnützige Einsätze werden Asylsuchende mit einem Motivationsbeitrag von maximal 10 Franken pro Tag über die wirtschaftliche Sozialhilfe entschädigt.
 
Anhänge
- Situationsplan Luzerner Psychiatrie St.  Urban
- Bild Haus C
 
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie:
  • Solidarische Gesellschaft

  • Kontakt

    Simon Gerber
    Dienstelle Soziales und Gesellschaft (DISG)
    Stv. Asyl- und Flüchtlingskoordinator
    Tel. 041 228 57 76 (erreichbar am 15.7.2015 von 11 bis 12 und 14 bis 15 Uhr)
     
    Thomas Grüter
    Gemeindepräsident Pfaffnau - St. Urban
    Tel. 062 747 30 70 (erreichbar am 15.7.2015 von 11 bis 12 Uhr)