Mitteilung

24. Mai 2019

Schulische Grundkompetenzen: Deutsch zufriedenstellend, Englisch gut, Handlungsbedarf in Mathematik

Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren hat überprüft, inwieweit die Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen in den Fächern Deutsch und Englisch Ende der 6. Klasse sowie Mathematik Ende der Sekundarschule erreichen. Der Kanton Luzern erzielt gute und zufriedenstellende Ergebnisse bei den Sprachen. Handlungsbedarf gibt es im Fach Mathematik – hier wurden bereits erste Massnahmen eingeleitet.
 
Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK hat am 24. Mai 2019 die Resultate der Überprüfung der schulischen Grundkompetenzen über alle Kantone hinweg veröffentlicht. Damit ist erstmals eine Übersicht vorhanden, ob die Schülerinnen und Schüler die nationalen Bildungsziele erreichen – gemäss der in der Bundesverfassung verankerten Harmonisierung des Schulwesens. Die Überprüfung der Grundkompetenzen wurde vorgenommen, bevor die Lernenden nach dem Lehrplan 21 unterrichtet wurden (siehe Mitteilung EDK).
 
Überprüft wurden die Kenntnisse in den Sprachen Deutsch und Englisch Ende der Primarschule (6. Klasse) im Jahr 2017 sowie diejenigen in Mathematik Ende der 3. Sekundarschule im Jahr 2016. Berücksichtigt wurden bei der nationalen Erhebung das Geschlecht der Lernenden, die soziale Herkunft, der Migrationsstatus und die Sprache, die zu Hause gesprochen wird. Bildungsdirektor Reto Wyss hat die Luzerner Resultate im Anschluss an die EDK-Veröffentlichung vorgestellt und kommentiert.
 
Sprachen: zufriedenstellend bis gut
Für das Fach Deutsch sind die Luzerner Resultate Ende der Primarschulzeit zufriedenstellend. Dies ist erfreulich – so Bildungsdirektor Wyss – insbesondere «da in unserem Kanton rund 21 Prozent der Lernenden fremdsprachig sind». Beim Lesen liegt Luzern genau im Durchschnitt aller Kantone (88 Prozent) – allerdings mit deutlichen Unterschieden je nach sozialer Herkunft und der zu Hause gesprochenen Sprache. Bei der Rechtschreibung liegt Luzern leicht über dem nationalen Durchschnitt (CH: 84 Prozent, LU: 86 Prozent). Der Migrationsstatus und die zu Hause gesprochene Sprache beeinflussen das Resultat nicht signifikant. Bildungsdirektor Reto Wyss: «Mit dem Lehrplan 21 wurden die Deutschlektionen in der Primarschule ausgebaut. Wir sind überzeugt, dass dies in Zukunft zu noch besseren Leistungen führen wird.» Auf das kommende Schuljahr sollen zwei Angebote für die Leseförderung konzipiert werden. Zudem gibt es im Kanton Luzern viele Schulen, die besondere Aktivitäten in diesem Bereich anbieten.
 
Die Resultate im Fach Englisch sind gut und bestätigen die Anstrengungen im Unterricht in der ersten Fremdsprache. Beim Lesen erreichen die Luzerner Schülerinnen und Schüler den nationalen Durchschnitt (86 Prozent), beim Hörverständnis liegen sie leicht darüber (CH: 95 Prozent, LU: 96 Prozent). Massnahmen sind in diesem Fach keine vorgesehen. Mittelfristig soll aber das derzeitige Lehrmittel ersetzt und vermehrt auf individuelles Üben mit dem Computer gesetzt werden.
 
Mathematik: Mehr Lektionen eingesetzt
Die Resultate im Fach Mathematik Ende der 3. Sekundarschule sind gesamtschweizerisch und im Kanton Luzern unbefriedigend (CH: 62 Prozent, LU: 56 Prozent). «Wir liegen insgesamt signifikant unter dem Durchschnitt aller Kantone», sagt Reto Wyss. Bei den ausgewerteten Variablen zeigt sich, dass sowohl die soziale Herkunft, die zu Hause gesprochene Sprache wie auch der Migrationsstatus das Erreichen der Grundkompetenzen signifikant negativ beeinflussen. Das bedeutet zum Beispiel, dass auch Kenntnisse der Schulsprache für den Erfolg in Mathematik bedeutsam sind.
 
Erklärbar seien diese Resultate insbesondere durch «die bisher deutlich geringere Anzahl Lektionen im Fach Mathematik und den relativ hohen Anteil fremdsprachiger Lernender, vor allem in den Niveaus B und C der Sekundarschule», sagt Reto Wyss. Diese Leistungen würden nicht genügen. Erste Massnahmen seien bereits beschlossen und eingeführt worden, so Wyss. So werden mit der Einführung des Lehrplans 21 in der Sekundarschule ab Schuljahr 19/20 zusätzliche Mathematik-Lektionen eingesetzt. Zudem wird ein neues Wahlpflichtfach MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) eingeführt. Weitere Massnahmen, so der Bildungsdirektor, würden nach der Analyse der Detailergebnisse geprüft.
 
Anhang
Mitteilung EDK
Resultate Luzern
Präsentation
Video
 
Strategiereferenz
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