Landwirtschaft und Wald

Artenhilfsprogramm (AHP) Kreuzkröte

Die seltene Kreuzkröte laicht nur in Gewässer ab, welche im Winter trocken fallen. Im Rahmen des AHP werden daher ablassbare Gewässer im Landwirtschaftsland gebaut. Besonders geeignet sind künstliche Flutmulden, welche im Herbst gemäht werden.

Kreuzkröte, Bild Max Renggli

Die Kreuzkröte ist eine stark gefährdete Amphibienart. Im Kanton Luzern kommt sie in den tieferen Lagen des nördlichen Kantonteils vor. Sie laicht nur in Gewässern ab, welche im Winter trocken fallen. Ausserhalb der Laichzeit jagt sie auf offenen Flächen nach Insekten, Schnecken und Würmern. Am Tag gräbt sie sich im Boden ein. Daher fühlt sie sich in Gebieten mit Ackerbau, Wiesland und Weiden wohl.

Dort fehlen aber oft temporäre Gewässer zum Ablaichen. Um dies zu ändern startete die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) 2018 ein Artenhilfsprogramm für die Kreuzkröte. Im Rahmen dieses Programms werden ablassbare Gewässer im Landwirtschaftsland gebaut. Besonders geeignet sind sogenannte Flutmulden. Dies sind künstliche, ablassbare Vertiefungen. Die Flutmulden werden im Frühling eingestaut und im Spätsommer geleert. Im Herbst wird die Mulde maschinell gemäht. Ablassbare Folien- und Betonweiher stellen eine Alternative zu den Flutmulden dar. Ebenfalls geeignet sind Tümpel im Bereich von natürlichen Grundwasserschwankungen. Dabei wird lediglich das Gelände modelliert, eine Ablassvorrichtung wird nicht eingebaut. Als Versteckmöglichkeiten für junge und alte Kreuzkröten werden am Ufer der Gewässer Kleinstrukturen angelegt.

Das Konzept des Artenhilfsprogramms Kreuzkröte erläutert die Ökologie der Kreuzkröte und die Fördermassnahmen im Detail. Zudem zeigt es auf, wo die Förderung der Kreuzkröte sinnvoll ist. Es sind dies primär jene Regionen, wo eine rasche Besiedelung neuer Gewässer durch die Kreuzkröte erwartet wird.

Zwischenbilanz 2023: Der Kreuzkrötenbestand nimmt zu!

Flutmulde mit Wasser in Buttisholz

Seit Projektstart sind vier Jahre vergangen, Zeit für eine Zwischenbilanz. 15 Fördergewässer konnten gebaut werden, 14 davon als sogenannte Flutmulden. Diese wurden in Gebieten mit Ackerbau, Wiesland und Weiden erstellt und zählen weiterhin als landwirtschaftliche Nutzfläche (LN). Sowohl für die Begrünung, als auch für den eigentlichen Betrieb ist es unerlässlich, dass in der Flutmulde verschiedene Wasserstände eingestaut werden können. Die Wasserhaltung funktionierte bei der Mehrheit der Flutmulden gut. Im Hinblick auf die zunehmend trockenen Sommer ist eine gute Wasserhaltung von sehr grosser Bedeutung. In der Umgebung von drei Flutmuldenstandorten fehlen noch Kleinstrukturen.

Die Fördergewässer wurden sehr gut von den Kreuzkröten angenommen und die lokalen Bestände im Umfeld der Laichbiotope entwickeln sich erfreulich. Anpassungen am Fördergebiet drängen sich für die zweite Phase des AHP in folgenden Gebieten auf: Raum Sursee-Oberkirch und Vernetzungsachse Surental-Beromünster. 

Das AHP zeigt, dass mittels Flutmulden Kreuzkröten effektiv gefördert werden können. Besonders erfreulich ist, dass die Mehrzahl dieser künstlich angelegten Laichbiotopen mit Einverständnis und Wohlwollen der Bewirtschaftenden auf Landwirtschaftsland realisiert werden konnte. Die Landwirtinnen und Landwirte tragen mit ihrem Interesse und Bereitschaft zur guten Entwicklung der Kreuzkröten bei.  

Zwischenbericht

Verbreitungs- und Fördergebiet der Kreuzkröte

Fördergebiet

Fördergebiete

Verbreitungsgebiet

Verbreitungsgebiet Stand 2017

Interesse am Projekt?

Weiher, Teiche und Tümpel sind wichtige Elemente der Landschaft des Kantons Luzern. Sie bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen und bereichern das Landschaftsbild. Mit der Schaffung oder Aufwertung eines solchen Lebensraumes tragen Sie zu einer vielseitigen, naturnahen und attraktiven Mitwelt bei. Haben Sie Interesse ein Gewässer für die Kreuzkröte oder andere Amphibien zu bauen? Bitte nehmen Sie frühzeitig mit uns Kontakt auf, um Ihre Idee zu diskutieren. So können wir Sie bezüglich der Wahl des Standortes und der Struktur des zukünftigen Biotopes beraten und mit Ihnen das optimale Vorgehen festlegen.

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