Leerwohnungen 2022

Leerwohnungsziffer fällt unter die 1-Prozent-Marke

Am 1. Juni 2022 standen im Kanton Luzern 1'885 Wohnungen leer. Das entspricht einer Leerwohnungsziffer von 0,91 Prozent. Die Leerwohnungsziffer ist damit erstmals seit 2015 unter die 1-Prozent-Marke gefallen. Gemessen am Bestand waren Klein- und Kleinstwohnungen am häufigsten, grosse Wohnungen am seltensten unbesetzt. Das Untere Wiggertal ist die Luzerner Region mit der höchsten und die Region Sursee/Sempachersee jene mit der niedrigsten Leerwohnungsziffer.

Zahl der leeren Wohnungen nimmt um einen Viertel ab

Die Zahl der am 1. Juni 2022 im Kanton Luzern leerstehenden Wohnungen (inkl. Einfamilienhäuser) nahm gegenüber dem Vorjahr um 628 auf 1'885 Wohnungen ab (–25,0%). 90 Prozent der Leerwohnungen waren Miet- und 10 Prozent Kaufobjekte. Die Leerwohnungsziffer, die den Anteil leerstehender Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand misst, sank um 0,32 Prozentpunkte auf 0,91 Prozent. Damit lag sie erstmals seit 2015 unter der 1-Prozent-Marke.

Von den am Stichtag leerstehenden Wohnungen waren 88 Einheiten oder rund 5 Prozent innerhalb der letzten beiden Jahre fertiggestellt worden. 1'797 Wohnungen beziehungsweise rund 95 Prozent waren früheren Baudatums. In der Grössenkategorie der 3- und 4-Zimmer-Wohnungen, auf die 56 Prozent des Luzerner Gesamtwohnungsbestands entfallen, wurden 666 beziehungsweise 545 Leerwohnungen gezählt. Es folgten die Wohnungen mit 2 Zimmern (317 Leerstände) und solche mit 1 Zimmer (154); in absoluten Zahlen gab es in den Kategorien der 5-Zimmer-Wohnungen (135) und der Wohnungen mit 6 und mehr Zimmern (68) am wenigsten Leerstand. Zu den vielräumigen Wohnungen gehören auch die meisten Einfamilienhäuser; mit 90 Häusern waren von ihnen 19 mehr unbesetzt als noch 2021 (71).

Leerwohnungsziffer ist bei 3- und 4-Zimmer-Wohnungen am stärksten gesunken

Im Wohnungsgrössensegment mit bis zu 3 Zimmern standen anteilmässig deutlich mehr Wohnungen leer als bei den Wohnungen mit 4 und mehr Zimmern. Der Anteil der Leerwohnungen am Wohnungsbestand war bei den 1-Zimmer-Wohnungen am höchsten (1,74%). Von den 3- und 2-Zimmer-Wohnungen waren 1,29 respektive 1,25 Prozent unbesetzt, von den Wohnungen mit 4 und 5 Zimmern 0,86 respektive 0,39 Prozent. Anteilmässig am wenigsten Leerstände gab es bei den Wohnungen mit 6 und mehr Zimmern (0,29%). Im Vergleich zu 2021 hat die Leerwohnungsziffer in allen Grössensegmenten abgenommen. Im Grössensegment der Wohnungen mit 3 und 4 Zimmern war die Abnahme am stärksten (–0,46 bzw. –0,39 Prozentpunkte), bei den Wohnungen mit 6 und mehr Zimmern am schwächsten (–0,08 Prozentpunkte).

Weiterhin höchste Leerwohnungsziffer in der Region Unteres Wiggertal

Die regionalen Leerwohnungsziffern weichen zum Teil deutlich vom kantonalen Mittelwert von 0,91 Prozent ab. Am rarsten waren Leerwohnungen in den Analyseregionen Sursee/Sempachersee und Agglomerationsgürtel. Dort waren am Stichtag 0,36 beziehungsweise 0,61 Prozent aller Wohnungen als leerstehend gemeldet. Am höchsten war die Leerwohnungsziffer wie schon in den letzten sechs Jahren in der Region Unteres Wiggertal (1,80%). In der Stadt Luzern lag der Leerwohnungsanteil leicht unterhalb des kantonalen Mittels: 2022 waren 417 Wohnungen oder 0,88 Prozent des städtischen Wohnungsbestands unbesetzt.

Gegenüber 2021 verzeichneten alle 11 Luzerner Analyseregionen eine Abnahme ihrer Leerwohnungsziffer. Der Rückgang war am stärksten in den Regionen Unteres Wiggertal (–0,69 Prozentpunkte), Willisau (–0,57) und Michelsamt/Surental (–0,53). In fünf weiteren Regionen (Rooterberg/Rigi, Sursee/Sempachersee, Rottal-Wolhusen, Agglomerationskern, Stadt Luzern) lag die Abnahme des Leerwohnungsanteils zwischen –0,50 und –0,20 Prozentpunkten, während sie im Agglomerationsgürtel (–0,19 Prozentpunkte), im Seetal (–0,10) und im Entlebuch (–0,07) am schwächsten ausfiel.

Leerwohnungszählung

Die aus der Leerwohnungszählung (Stichtag: 1. Juni) abgeleitete Leerwohnungsziffer misst den Anteil der am Markt angebotenen leerstehenden Wohnungen (inkl. Einfamilienhäuser) am gesamten Wohnungsbestand am Ende des Vorjahrs. Die Leerwohnungsziffer 2022 basiert auf dem Wohnungsbestand am 31. Dezember 2021. Die Leerwohnungsziffer ist einer von mehreren Indikatoren zum Wohnungsmarkt. Die Lage auf dem Wohnungsmarkt kann mit ihr nicht abschliessend beurteilt werden; insbesondere sind längerfristige zeitliche Vergleiche der Leerwohnungsziffer schwierig, da sich die Vermittlung von Wohnobjekten in den letzten Jahren gewandelt hat.

Autor: Khanh Hung Duong / 12. September 2022

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