Alters- und Pflegeheime im Kanton Luzern 2021

Wieder mehr Eintritte in Luzerner Heime

Anfang 2021 boten die insgesamt 69 Institutionen (darunter 1 Altersheim und 1 Kloster) 5'150 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an. Die Zahl der Plätze nahm im Vorjahresvergleich erneut leicht zu, um 4 Plätze (+0,1%).

Das Angebot im Kanton Luzern umfasst mehr als die Hälfte aller stationären Plätze in der Zentralschweiz (ZCH: 9'750 Plätze). Ende 2021 lebten 4'846 Bewohner/innen in den Pflegeheimen des Kantons (2020: 4'697 Pers.). Die Luzerner Institutionen waren im Jahresdurchschnitt zu 93,9 Prozent ausgelastet. Damit erreichte die Heimauslastung im Kanton einen neuen Tiefststand (2020: 95,1%). Der Wert liegt aber weiterhin über dem Zentralschweizer Durchschnitt von 92,6 Prozent.

Selbständigkeit bis in immer höheres Alter

Per Ende 2021 nahm in den Luzerner Pflegeheimen die Anzahl der Bewohner/innen gegenüber dem Vorjahr um knapp 150 Personen auf 4'846 Personen zu (+3,2%). Zuvor war die Zahl der Heimbewohner/innen seit 2018 kontinuierlich zurückgegangen.

Der medizinische Fortschritt sowie der Ausbau von ambulanten Pflege- und Hilfsangeboten ermöglichen einen zunehmend späteren Eintritt in die stationäre Pflege. In Luzern wurde 2021 ein Langzeitaufenthalt im Heim im Schnitt mit 82,5 Jahren angetreten.

Definieren wir die "ältere Wohnbevölkerung" über deren Alter ab 65 Jahren, ist der Anteil an Personen, der in einem Pflegeheim lebt, seit Jahren rückläufig. Diese Tendenz gilt für alle Zentralschweizer Kantone. Im Kanton Luzern wurde dieser Trend 2021 allerdings zumindest vorübergehend gebrochen: Der Anteil der Heimbewohner/innen ab 65 Jahren ist leicht auf 6,3 Prozent gestiegen (2020: 6,2%). Ebenso ist der Anteil der 95-Jährigen und Älteren, der in einem Pflegeheim lebt, auf 57,1 Prozent gestiegen (2020: 55,1%).

2021 waren 67,5 Prozent der Luzerner Heimbewohnenden weiblich. Der Frauenanteil steigt in den Pflegeheimen mit zunehmendem Alter an. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können umgekehrt im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung einer Partnerin zurückgreifen.

Wieder mehr Eintritte nach Pandemie-Jahr 2020

2021 wurden 3'748 Eintritte in die 69 Luzerner Pflegeinstitutionen gezählt. Nachdem 2019 eine Zunahme der Eintritte um 8,3 Prozent verzeichnet worden war, war es im Corona-Jahr 2020 – wie in nahezu allen Zentralschweizer Kantonen – zu einer Abnahme gekommen; in Luzern um 9,6 Prozent. Nun sind die Eintritte in die Heime des Kantons wieder gestiegen (+11,3%).

Von den 3'748 Luzerner Heimeintritten initiierten 1'703 Eintritte einen Kurzzeitaufenthalt (45,4%) und 2'045 Eintritte einen Langzeitaufenthalt (54,6%). Kurzzeitaufenthalte in Heimen können Angehörige entlasten oder bei kurzzeitig verschlechtertem Gesundheitszustand sinnvoll sein. Sie sind Teil der intermediären Strukturen, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. Innert 15 Jahren ist der Anteil der Kurzzeitaufenthalte an allen Aufenthalten im Kanton Luzern fast um das 4-Fache angestiegen.

Von den eingetretenen Langzeitaufenthalter/innen hatten rund 41 Prozent vor dem Heimeintritt im eigenen Zuhause gelebt. 37 Prozent kamen aus einem Krankenhaus und 19 Prozent aus einer anderen Institution. Während Austritte nach einem Kurzzeitaufenthalt meist nach Hause führten, endeten Langzeitaufenthalte meist mit dem Tod der Bewohner/innen (2021: 87%). Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts betrug 2,3 Jahre. Frauen leben in der Regel länger im Heim als Männer (2021: 2,7 vs. 1,7 Jahre).

Weniger Aufenthaltstage mit niedrigem Pflegeaufwand

Im Kanton Luzern wurden 2021 rund 1'744'850 Heimtage fakturiert, das sind gut 38'700 Tage weniger als 2020. Tage, an welchen ein Heimzimmer trotz Abwesenheit der Klientenschaft reserviert bleibt, werden als Reservationstage erfasst. Ohne reine Reservationstage belief sich die Anzahl fakturierter Aufenthaltstage auf gut 1'719'000.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohner/innen in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 geht im Kanton Luzern seit Jahren tendenziell zurück. Während er 2011 noch rund 25 Prozent betragen hatte, lag er 2021 noch bei 17 Prozent. Demgegenüber stieg der Anteil der fakturierten Aufenthaltstage mit einem mittleren Pflegeaufwand (Pflegestufe 3–7, 41 bis 140 Min./Tag) auf gut die Hälfte (2021: 54%, 2011: 47%). Die fakturierten Aufenthaltstage mit hohem Pflegeaufwand (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr) beliefen sich 2021 auf gut 29 Prozent (2011: 28%).

Kontinuierlich mehr Stellenprozente in den Pflegeheimen

In den Pflegeheimen des Kantons Luzern steigt die Zahl der Vollzeitäquivalente (VZÄ) seit Jahren kontinuierlich an. 2021 waren in den Luzerner Pflegeheimen 7'651 Personen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel 5'272 Vollzeitstellen (2020: 5'217 VZÄ). 2021 kamen damit auf 1'000 verrechnete Heimtage 3,1 Vollzeitstellen (2020: 3,0 VZÄ).

In der Pflege waren die 3'353 VZÄ auch 2021 am häufigsten mit Fachpersonal besetzt (44%). 9 Prozent hatten das Assistenzpersonal inne und 19 Prozent Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder solche in Praktika. 22 Prozent besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung. Der Anteil des Pflegepersonals ohne oder mit fachfremder Ausbildung betrug gut 6 Prozent. Seit 2011 hat sich damit die Zahl der Aus- und Weiterbildungsplätze fast verdoppelt und die Zahl des in der Pflege eingesetzten Personals ohne oder mit fachfremder Ausbildung mehr als halbiert.

Kontakt

Antje Schattat

E-Mail: antje.schattat@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 73 36

Analysen

Statistik Panorama Luzern 2024

Gesundheit

Die Infografik gibt einen Überblick über den Fachbereich Gesundheit.

LUSTAT Jahrbuch 2024 - Fachbereiche

Gesundheit

Datenmaterial, Kommentare sowie weitere Informationen zum Gesundheitssystem und zur Gesundheitsversorgung sowie zum Gesundheitszustand der Bevölkerung.

Medizinalpersonen 2023

Mehr Bewilligungen für Gesundheitsberufe

Der Artikel informiert kurz über die Anzahl der Berufsbewilligungen von Medizinalpersonen und anderen Gesundheitsberufen im Kanton Luzern.