E-Mail im Browser anschauen

Eine Austausch- und Mobilitätskultur hält Einzug in der Schweiz

Movetia hat für das Jahr 2017 ihre erste Statistik zu nationalen Austausch- und europäischen Mobilitätsprojekten im Rahmen der Schweizer Lösung für Erasmus+ publiziert. Im vergangenen Jahr haben 6244 Schülerinnen und Schüler in der Schweiz an einem Klassenaustausch teilgenommen. Weiter wurden 144 individuelle Ferienaustausche organisiert. Zudem hat Movetia auf verschiedenen Bildungsstufen insgesamt 6277 Aufenthalte in Europa unterstützt, Tendenz steigend: Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Austausch- und Mobilitätsprojekte um fünf Prozent gestiegen.

Die nationale Agentur für Austausch und Mobilität Movetia hat für ihr erstes volles Geschäftsjahr erstmals eine amtliche Statistik publiziert. Im Jahr 2017 hat Movetia über Verträge fast 27,7 Millionen Franken vergeben, um nationale Austausch-, Mobilitäts- sowie Kooperationsprojekte innerhalb der Schweiz und mit dem Ausland zu unterstützen. 20 Millionen flossen in die Tertiärbildung (Hochschulen), gefolgt von der Berufsbildung mit etwas mehr als fünf Millionen Franken. Nationale Austauschprojekte schlagen bei der Förderung von Austausch und Mobilität mit weniger als zwei Prozent der vom Bund bereitgestellten Finanzmittel zu Buche.
 
Engagierte Kantone erzielen gute Ergebnisse
Im Jahr 2017 hat Movetia 525 Klassen mit insgesamt 6244 Schülerinnen und Schüler mit einem Gesamtbetrag von 432’000 CHF unterstützt und 144 Jugendliche für einen Ferienaustausch in eine Gastfamilie vermittelt. Die Zahl der Austauschaufenthalte ist tendenziell am Steigen, wobei der Sprachaustausch in zweisprachigen Kantonen sowie in Kantonen nahe an einer Sprachgrenze besonders beliebt ist. Ferner zeigt sich, dass die Anzahl der durchgeführten Projekte in den Kantonen, die gezielte Informationen zu den Möglichkeiten für Austausch und Mobilität verbreiten und ihren Schulen konkrete Austausch- und Mobilitätsprogramme anbieten, höher liegt als in den übrigen Kantonen. Kurz gesagt: Wo sich die Politik für Austausch und Mobilität engagiert, wo eine Austausch- und Mobilitätskultur am Entstehen ist, da lassen auch die Ergebnisse nicht lange auf sich warten.
Gegenwärtig nehmen pro Jahr etwa zwei Prozent der Volksschülerinnen und Volksschüler an einem Austausch- oder Mobilitätsprojekt teil. Diese Zahl muss allerdings relativiert werden, da sie nicht ganz der Realität entspricht. Angesichts der von den Kantonen übermittelten Daten und der Beobachtungen aus der Praxis vermittelt diese Zahl kein vollständiges Bild der Initiativen der Schulen. Eine systematischere und zuverlässigere Erfassung der Austausch- und Mobilitätsaktivitäten gehört denn auch zu den Herausforderungen der neuen Strategie für Austausch und Mobilität von Bund und Kantonen.
 
Europäische Mobilität und Zusammenarbeit erleben einen Aufschwung
In der Berufsbildung wurden 1007 Mobilitätsprojekte in Europa bewilligt. Das entspricht einer Zunahme von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 75 Prozent der Projektträger sind Berufsfachschulen und bei nahezu 90 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Mobilitätsprojekten handelt es sich um Lernende. Zahlreiche Berufsfachschulen konnten nicht zuletzt dank der Mobilitätsprojekte für Lehrpersonen, die im Rahmen der Schweizer Lösung für Erasmus+ unterstützt wurden, ein internationales Beziehungsnetz aufbauen.
 
Auf der Tertiärstufe wurden 4611 Mobilitätsprojekte in Europa genehmigt, was einer Zunahme von fünf Prozent gegenüber dem Jahr 2016 entspricht. Das grösste Wachstum ist bei den klassischen Auslandsemestern sowie Auslandspraktika, hauptsächlich von Fachhochschulstudierenden, zu verzeichnen, die zusammen mehr als 80 Prozent der Mobilitätsprojekte der Tertiärstufe für sich beanspruchen. Bei den restlichen 20 Prozent handelt es sich um Mobilitätsprojekte für das Hochschulpersonal. Zu den beliebtesten Destinationen der Schweizer Studierenden gehören in der angegebenen Reihenfolge Deutschland, Frankreich, Spanien, Grossbritannien und Schweden. Besonders hoch im Kurs stehen Austausch- und Mobilitätsprojekte bei Studierenden der Wirtschafts- und der Rechtswissenschaften. Einen Dämpfer erfährt die erfreuliche Tendenz durch die geringe Anzahl an Mobilitäten in der höheren Berufsbildung. Hier soll in den nächsten Jahren ein spezifisches Förderprogramm Abhilfe schaffen.
 
Die Schweizer Übergangslösung für Erasmus+ bietet Mobilitätsangebote in verschiedenen Bereichen, so zum Beispiel im Bereich Schulbildung, der mit 70 Mobilitäten zu Buche schlägt, und dem Bereich Erwachsenenbildung mit 42 Mobilitäten. Diese vergleichsweise tiefen Zahlen möchte Movetia durch optimierte Prozesse und eine verbesserte Kommunikation erhöhen. Das Programm «Jugend in Aktion» zur Förderung von ausserschulischen Aktivitäten verzeichnete 2017 mit über 1000 gemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Wachstum von fast sieben Prozent.

Broschüren online anschauen: 
Jahresbericht 2017
Nationaler Austausch Statistik 2017
Übergangslösung für Erasmus+ Statistik 2014 - 2017

Download Broschüren, Medienmitteilung als PDF und Grafik
Austausch und Mobilität ermöglichen wertvolle persönliche und berufliche Erfahrungen. Sie verbessern die Sozial- und Fachkompetenz und erleichtern die Integration in den Arbeitsmarkt. Aus institutioneller Sicht trägt die internationale Mobilität zur Weiterentwicklung des Bildungssystems bei und begünstigt die Internationalisierung von Bildung und Wirtschaft. Die nationalen Programme stärken überdies die Mehrsprachigkeit, das gegenseitige Verständnis und den nationalen Zusammenhalt. Aus diesem Grund werden Austausch und Mobilität vom Bund und den Kantonen aktiv unterstützt, insbesondere mit der neuen nationalen Strategie Austausch und Mobilität.
Wir freuen uns, wenn Sie diese Information weiterleiten und Sie in Ihren Publikationen und Informationsplattformen aufnehmen.
Für Fragen und Bemerkungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

Olivier Tschopp, Direktor
olivier.tschopp@movetia.ch, +41 32 462 00 60

Christine Keller, Bereichsleiterin Obligatorische Schule und Erwachsenenbildung
christine.keller@movetia.ch, +41 32 462 00 61

Kathrin Müller, Leiterin Kommunikation
kathrin.mueller@movetia.ch, +41 32 462 00 53

 

Copyright © 2018 Movetia, All rights reserved.


Want to change how you receive these emails?
You can update your preferences or unsubscribe from this list