| 15.07.2019

«Ich bin interessiert an Neuem und will nicht wie der letzte Mohikaner hinterherhinken.»

BYOD
Im letzten August 2018 sind wir mit 11 Pilotklassen gestartet, in welchen die Lernenden ihre eigenen Laptops mitbringen. Dadurch können sie jederzeit auf Unterrichtsmaterial, Lehrmittel und Lernprogramme zugreifen. Diese Strategie wird als BYOD (Bring your own device) bezeichnet und dient dazu, die Medien- und IT-Kompetenzen aufzubauen und zu vertiefen, welche im heutigen immer stärker digitalisierten Geschäftsumfeld gefordert sind.

Nach rund einem Schuljahr ist es Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen. Dazu haben wir im Mai 2019 40 Lehrpersonen und rund 190 Lernende nach Ihren BYOD-Eindrücken gefragt.

Bei vielen Lehrpersonen war Grund für die Teilnahme, dass sie den Anschluss nicht verlieren wollen und hoffen, im Unterricht neue (digitale) Unterrichtsmethoden anwenden zu können. Bei den Lernenden waren neben dem Wunsch, für die Zukunft gerüstet zu sein, auch der verständliche Grund, weniger Bücher in den Unterricht tragen zu müssen.

Die ersten Resultate zeigen, dass die Erwartungen von rund 70 % der Lehrpersonen und Lernenden erfüllt wurden. Mehrwert für die Lehrpersonen ist, dass sie mit kleinen Gruppen von Lernenden arbeiten können, während der Rest der Klasse mit digitalem Unterrichtsmaterial beschäftigt ist. Die Lernenden können dabei entsprechend ihrem Niveau und Tempo arbeiten.

Dieses Unterrichtsprinzip ist noch nicht in allen Fächern gleichermassen möglich. In gewissen Fächern (Bsp. Fremdsprachen) stehen bereits sehr gute digitale Unterrichtsmaterialien und Übungsplattformen zur Verfügung. In anderen Fächern (Bsp. Deutsch, Mathematik) sind wir nach wie vor auf der Suche oder erstellen sukzessive eigene digitale Unterrichtssequenzen.

Bei den nicht-erfüllten Erwartungen ging es meistens darum, dass teilweise immer noch mit physischen Lehrmitteln gearbeitet wird. Der Grund dafür liegt darin, dass noch nicht alle Lehrmittelverlage über geeignete digitale Lehrmittel verfügen oder die Lehrmittel als Bundle (physische und digitale Version) verkauft werden. Zudem sind noch nicht alle Lernenden gewohnt, nur mit digitalen Lehrmaterial zu arbeiten bzw. zu lernen.

Erfreulich ist, dass 92 % der Lernenden und 85 % der Lehrpersonen die BYOD-Idee als bereichernd und gewinnend für den Unterricht beurteilen. Herausfordernd ist jedoch die Ablenkungsgefahr der Lernenden durch den Laptop, die von den Lernenden wie auch den Lehrpersonen jedoch wiederum sehr unterschiedlich wahrgenommen wird.

Im kommenden August 2019 startet die nächste BYOD-Pilot-Generation. Anpassungen werden vorgenommen, indem die Lehrpersonen noch konsequenter mit dem Office 365-Kommunikationstool «TEAMS» arbeiten werden. Zudem werden wir versuchen, ein besseres Verhältnis zwischen physischen und digitalen Arbeitsblättern und Kopien zu finden.

Was ist aber massgebend für den langfristigen Erfolg des BYOD-Projekts? Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, dass wir eine gute Balance finden zwischen

•    Analogem und digitalem Lernen
•    Individuellem und kooperativem Lernen
•    Selbständigem und angeleitetem Lernen

… und dadurch erkennen können, wo das BYOD-Prinzip im Unterricht Mehrwert bieten kann. Ziel ist, dass die Lernenden nach dem Ende der Lehre das Gefühl haben, dass sich die Anschaffung des Gerätes gelohnt hat, indem sie zusätzlich zum klassischen Unterricht Tools zur Verfügung hatten, mit welchen sie individuell und selbständig lernen konnten.

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