Spitex im Kanton Luzern 2021

Spitex erbringt 70 Prozent der Leistungen in der Pflege

2021 wurden im Kanton Luzern rund 12'900 Personen von Spitex-Organisationen und selbständigen Pflegefachpersonen betreut. Allerdings ist dabei und bei allen folgenden Aussagen zu beachten, dass in den Daten des Jahrs 2021 die Klienten/-innen und Beschäftigten eines Betriebs fehlen, der gezwungen war, seine Tätigkeiten einzustellen. Deshalb können für Entwicklungen über die Zeit keine exakten Aussagen gemacht werden. Was sich aber sagen lässt: Bei der Pflege war eine weitere Zunahme der Klienten/-innen zu beobachten, bei der Hauswirtschaft/Sozialbetreuung – wie bereits im Vorjahr – ein Rücklauf. Diese Entwicklung ergibt sich auch dann, wenn das erwartete Leistungsvolumen besagten Betriebs eingerechnet wird.

7 von 10 Leistungsstunden für die ambulante Pflege erbracht

80 Prozent der Spitex-Klienten/-innen wurden im Jahr 2021 von den 30 Spitex-Organisationen mit Versorgungspflicht betreut. Bei den Spitex-Organisationen ohne Versorgungspflicht lagen die Daten von 24 Anbietern vor, die 9 Prozent der Klienten/-innen versorgten. Die 24 selbständigen Pflegefachpersonen wiesen 571 Spitex-Klienten/-innen (4%) aus. Die restlichen 7 Prozent wurden von Anbietern der Inhouse-Pflege und Tages- oder Nachtstrukturen betreut.

Bei rund 10'300 Personen wurden ambulante Pflegeleistungen und bei 5'600 Personen Leistungen in der Hauswirtschaft oder Sozialbetreuung erbracht. Die Spitex-Organisationen und selbständigen Pflegefachpersonen leisteten rund 753'600 Stunden an pflegerischer Unterstützung (70% der insgesamt 1,1 Mio. Leistungsstunden), im Bereich Hauswirtschaft/Sozialbetreuung wurden rund 316'600 Stunden geleistet (30%).

Im Schnitt knapp 75 Stunden Pflege pro Klient/in

Der Leistungsbezug in der Pflege dauerte im Schnitt 5,5 Monate und ein Einsatz beanspruchte knapp 75 Pflegestunden pro Klient/in. Zwischen den unterschiedlichen Leistungserbringern variiert die Pflegeintensität stark. So betreuen Spitex-Organisationen ohne Versorgungspflicht häufig besonders intensive Pflegefälle. Die durchschnittliche Dauer eines Leistungsbezugs unterschied sich bei ihnen zwar mit 6,0 Monaten nicht wesentlich von derjenigen der Organisationen mit Versorgungspflicht (5,6 Mt.). Die Pflegeleistung pro Klient/in war mit rund 150 Stunden aber mehr als doppelt so gross wie bei den Organisationen mit Versorgungspflicht (67 Std.).

In der Hauswirtschaft und Sozialbetreuung wurden pro Klient/in im Schnitt 57 Leistungsstunden erbracht. Die Hälfte der Bezüger/-innen solcher Leistungen war 80-jährig oder älter.

Ein Fünftel der Bevölkerung über 80 Jahren bezieht ambulante Pflege

Von den im Jahr 2021 gepflegten 10'310 Personen waren 26 Prozent zwischen 65 und 79 Jahre alt und 43 Prozent waren 80-jährig oder älter. Die Zahl der Klienten/-innen, die Pflegeintensität sowie die Verweildauer in der ambulanten Pflege steigen mit dem Alter. So bezogen die 65- bis 79-Jährigen im Schnitt während gut 5 Monaten insgesamt 70 Stunden Pflege. Die 80-jährigen und älteren Klienten/-innen erhielten hingegen im Schnitt während rund 6 Monaten 88 Stunden Pflege.

2021 wurden im Kanton Luzern rund 2 Prozent der gesamten Wohnbevölkerung von einem ambulanten Leistungserbringer pflegerisch betreut. Bei den 65- bis 79-Jährigen waren es knapp 5 Prozent, bei den 80-Jährigen und Älteren rund 20 Prozent. Frauen beziehen über diese Altersgruppen hinweg öfter ambulante Pflege als Männer.

2 von 5 Stellen von Personen mit tertiärer Pflegeausbildung besetzt

Im Kanton Luzern arbeiteten rund 2'500 Personen in Spitex-Organisationen oder als selbständige Pflegefachpersonen, die sich insgesamt über 1'100 Vollzeitstellen teilten (VZÄ). Darin nicht enthalten sind die VZÄ weiterer Dienste wie Mahlzeiten- oder Transportdienst.

87 Prozent der Stellen entfielen auf jenes Personal, das die Klienten/-innen persönlich mit Hilfe und Pflege unterstützte (ohne Leitung/Administration). Von diesen 978 Stellen waren 38 Prozent durch Personal mit einer tertiären Pflegeausbildung besetzt und 32 Prozent durch Personal, das über eine Grundbildung in Pflege oder eine andere Ausbildung im Bereich Betreuung/Sozialtherapie verfügte. 8 Prozent der VZÄ hatten Personen mit einem Pflege-/Betreuungskurs inne. 14 Prozent der VZÄ entfielen auf Personal in Ausbildung, die restlichen 85 Stellen waren von Personal ohne berufsspezifische Ausbildung besetzt.

Autorin: Agnes Zwimpfer / 29. September 2022

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