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Heilpädagogisches Zentrum in Hohenrain erhält neu saniertes Tor- und Pfarrhaus aus dem Mittelalter |
Während Jahrzehnten lagen die Gebäude – das Torhaus- und Pfarrhaus – auf dem Gelände des Heilpädagogischen Zentrum in Hohenrain brach. Nun sind die denkmalgeschützten Bauten aus dem Mittelalter saniert und für rund 200 Kinder und Jugendliche bezugsbereit. Es ist ein freudiger Tag für Regierungsrat Reto Wyss wie auch für die Kinder und Jugendlichen des Heilpädagogischen Zentrums in Hohenrain: Das Tor- und Pfarrhaus auf dem Areal der Institution ist saniert und bezugsbereit. Begonnen haben die Restaurierungsarbeiten der aus dem späten 12. Jahrhundert stammenden Objekte im Jahr 2016. Während der Umbauphase stand der Erhalt originaler Denkmalsubstanz als bedeutsame und nicht erneuerbare Ressource im Fokus. In enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege konnten praxistaugliche Räume mit ganz besonderer Atmosphäre geschaffen werden. Es war sogar möglich, im Torhaus einen Lift für Lernende im Rollstuhl einzubauen. Reto Wyss, der zuständige Regierungsrat für die kantonalen Hochbauten, sagt zur Restaurierung: «Es ist eine Freude, dass die historisch und kulturell bedeutsamen Gebäude von Kindern und Jugendlichen sowie weiteren Mitarbeitenden des Heilpädagogischen Zentrums sinnvoll genutzt werden können.» Das zeige exemplarisch auf, was durch eine gute Zusammenarbeit zwischen der Institution und dem Denkmalschutz alles möglich werde. Für die Institution sind die historischen Gebäude ein Gewinn. Pia Vogler, Rektorin des Heilpädagogischen Zentrums in Hohenrain, hält fest: «Die neuen Räume sind eine hervorragende Ergänzung zu den bereits bestehenden Räumlichkeiten. Wir sind erfreut über die ausgesprochen schöne Gestaltung der Innenräume, die ideal auf die Bedürfnisse unserer Institution abgestimmt sind.» So wurde, wo immer mit dem Denkmalschutz vereinbar, barrierefrei und somit rollstuhlgängig umgebaut. Im Bereich des Torhauses findet künftig schulergänzende Betreuung für die sprachbehinderten Lernenden statt. Überdies bietet das Torhaus auf zwei Stockwerken Platz für Mittagstische, wo die Schülerinnen und Schüler gemeinsam essen können. Im Pfarrhaus befinden sich auf drei Stockwerken Büros und ein grosses Sitzungszimmer des Heilpädagogischen Zentrums. Wo aus baulichen und betrieblichen Erfordernissen die Möglichkeit bestand, wurde die historische Substanz ins neue Architekturkonzept miteinbezogen und sichtbar gemacht. Im Torhaus lassen sich etwa alte Riegel- und Bohlenwände sowie ein Kachelofen von 1837 wiederfinden. Im alten Pfarrhaus wurden die noch vorhandenen historischen Riemen- und Parkettböden, sowie die Wand- und Deckentäfer sorgfältig restauriert. Nach einer rund vierjährigen Planungs- und Bauphase werden die Gebäude, die einst unter Pilzbefall und Statikproblemen litten, also wieder sinnvoll genutzt und belebt. Die Baukosten fielen mit 3,88 Millionen Franken etwas tiefer aus als budgetiert. Von der Johanniterkommende zur Schule Die ehemalige Johanniterkommende in Hohenrain, wo heute am Heilpädagogischen Zentrum Lernende mit Beeinträchtigungen gefördert und betreut werden, ist die einzige erhaltene Ordensburg des Kantons Luzern mit einem wesentlichen mittelalterlichen Bestand – und dazu die älteste Niederlassung der Johanniter in der Schweiz. Das Tor- und Pfarrhaus werden der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zugeordnet. Seit 1963 stehen sie unter kantonalem und seit 1974 unter eidgenössischem Schutz. Der Anlage kommt im Äusseren wie auch im Inneren zweifelsohne eine nationale Bedeutung zu. Jüngste bauarchäologische Untersuchungen anlässlich der nun abgeschlossenen Umnutzung haben den Nachweis erbracht, dass nicht nur massiv gemauerte Teile des Gebäudes, sondern auch wesentliche Teile des Innenausbaus in die Gründungszeit der Kommende zurückreichen: So wurde etwa die Balkenlage über dem Keller des Torhauses um das Jahr 1196 eingebaut. Damit findet sich im Tor- und Pfarrhaus die älteste, integral erhaltene profane Bausubstanz des Kantons Luzern, die sogar älter als das Schloss Heidegg ist. Strategiereferenz Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Leitsatzes in der Luzerner Kantonsstrategie: Luzern steht für Nachhaltigkeit Anhang Bild 1: Handbemalte Tapete im Pfarrhaus Bild 2: Historischer Parkett im Pfarrhaus Bild 3: Kachelofen im grossen Saal, 1. OG Torhaus
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