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Infoletter Pflanzenschutz
Mit dem Infoletter Pflanzenschutz Feldbau orientieren wir Sie über Aktuelles zu Pflanzenschutz und Kulturführung aus den Bereichen Ackerbau, Futterbau und Problempflanzen/Neophyten.
 
 

Ackerbau

 
Getreide
Der Weizen hat vielerorts die Ähren bereits geschoben und mit der Blüte begonnen. Behandlungen gegen Septoria, Mehltau und Rostpilze sind nur bis Blühbeginn möglich. Nur Ährenfusariosen können auch während dem Stadium der Blütenentwicklung (DC 61 – 69) behandelt werden.


Behandlung sind vor allem angezeigt, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: anfällige Sorte; Vorfrucht Mais; nicht wendende Bodenbearbeitung; feuchtwarme Witterung zur Blüte; oder Infektionsbedingungen gemäss Prognosesystem www.fusaprog.ch. Fehlt in dieser Zeit die Feuchtigkeit, kann eine Bekämpfung ausgelassen werden.

Kontrollen auf Getreidehähnchen sind nur bis Blühbeginn notwendig.
 
Kartoffelkäfer, Kraut- & Knollenfäule
Neben Kartoffelkäfern und Eiablagen sind auch die ersten Larven zu finden. Die Bekämpfungsschwelle (BKS) liegt bei 30 % der Pflanzen mit Larven und/oder 1 Herd pro Are (10 x 5 Pflanzen kontrollieren). Mittel mit dem Wirkstoff Spinosad wirken gegen Käfer und Larven, jedoch nicht gegen Eier. Daher gezielt den Larvenschlupf abwarten.

Vereinzelt sind Blattläuse zu finden. Die BKS ist überschritten bei 10 Blattläusen pro Fiederblatt (echtes Blatt) = 1 Blattlaus pro Einzelblatt.

In den letzten zwei Wochen sind gemäss PhytoPRE 22 Krautfäule Herde gemeldet worden. Obwohl die aktuell trockene Witterung keine Infektionsbedingungen bietet, können bei der nächsten feuchten Witterung vorhandene Sporangien keimen. Fungizidschutz daher aufrechterhalten, Kontrollen weiterführen und möglichen Krautfäulebefall weiterhin an pflanzenschutz@edulu.ch oder direkt an PhytoPRE (058 468 72 39) melden.
 
Rüben - Blattläuse
Wo gegen die Grüne Pfirsichblattlaus behandelt wurde, wurden auch die Schwarzen Blattläuse miterfasst. Die Schwarzen Blattläuse sind bis ins 10-Blatt-Stadium zu kontrollieren. Die Bekämpfungsschwelle liegt im 4-Blatt-Stadium bei 50 %, im 6-10 Blatt-Stadium bei 80 % der Pflanzen mit Befall.

 
 

Futterbau

 
Blackenbekämpfung
Die aktuellen Bedingungen sind nicht ideal für die chemische Blackenbekämpfung. Die Blacken sind teils noch wenig entwickelt und nehmen zu wenig Wirkstoff auf oder bilden bereits Samenständer, wodurch der Wirkstoff nicht in die Wurzeln verlagert wird. Idealerweise wird mit Flächenbehandlungen bis im September zugewartet.

Als Ersatz für die Flächenbehandlung stehen moderne, kameragesteuerte Geräte zur Verfügung, welche die Blacken nach dem System der Einzelstockspritzung behandeln. Somit kann der Wirkstoffeinsatz um bis zu 95 % reduziert werden. Wird der restliche Pflanzenbestand vom Herbizid verschont, erleidet dieser keine kurzzeitige Wachstumsdepression, was den Ertrag sichert.

Das Ausstechen mit dem Blackeneisen, falls die Wurzeln 15 cm tief ausgestochen werden, ist nach wie vor eine effektive Variante. In den Sommermonaten kann weiterhin mittels Schnitt des Samenständers die Verbreitung der Blacken eingedämmt werden.
 
 

Neophyten und Problempflanzen

Dank seiner leuchtend, hellgrünen Farbe ist das Erdmandelgras in den Feldern gut zu erkennen. Vor allem in Mais und anderen Sommerkulturen ist es aktuell gut erkennbar. Neben der Farbe ist auch der dreikantige Stängel sowie die Wuchsform mit glatten, unbehaarten Blättern ein gutes Erkennungsmerkmal. Ein frühes Erkennen vereinfacht die Bekämpfung und ist essentiell für die Verhinderung der weiteren Verschleppung. Bei kleinen Befallsherden ist die Aussicht auf eine Tilgung noch gut.

Sollten Sie Erdmandelgras auf Ihrer Parzelle finden oder einen Verdacht haben, dann zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Gerne schauen wir die Situation mit Ihnen vor Ort an. In den uns bekannten Flächen werden Bekämpfungsprogramme durchgeführt. Mit frühzeitigen, konsequenten Massnahmen kann die Problempflanze erfolgreich bekämpft werden.
 
 

Biodiversitätsförderflächen

Vor rund zwei Monaten wurde mit der Ansaat von Blumenwiesen begonnen. Mit dem Saatzeitpunkt endet die Möglichkeit der mechanischen Bodenbearbeitung zur Unkrautbekämpfung. Da die Blumenarten langsam auflaufen, ist es jetzt wichtig, regelmässige Säuberungsschnitte durchzuführen, bevor das Unkraut höher als 20-30 cm ist. So gewährleistet man, dass die Blumenrosetten am Boden genug Licht erhalten und im nächsten Jahr zur Blüte kommen. Durch einen häufigen Schnitt fällt zudem wenig Material an, dass eine Abfuhr vom Material nicht nötig ist.
 
 

Varia

 
Für einen effektiven Erosionsschutz ist es wichtig, das gesamte (Wasser-)Einzugsgebiet zu berücksichtigen und das Zusammenspiel mehrerer Präventionsmassnahmen ermöglicht einen wirkungsvollen Erosionsschutz. Konservierende Anbauverfahren mit minimaler Bodenbearbeitungsintensität und ausgeprägter Bodenbedeckung mit organischem Material fördern die Bodenstruktur sowie ein aktives Bodenleben.

Im neuen Merkblatt "Bodenerosion vorbeugen - Bodenfruchtbarkeit fördern" werden praxistaugliche Präventions-Massnahmen vorgestellt. Gerne berät Sie Gabriel Schmidlin persönlich zu Massnahmen im Bereich Bodenschutz auf Ihrem Betrieb.
 
 

Das BBZN stellt sich vor

 
Gabriel Schmidlin
Schon immer war Gabriel Schmidlin gerne draussen und hat auf dem elterlichen Ackerbaubetrieb mitgeholfen. Nach dem Abschluss der Berufslehre als Landwirt EFZ absolvierte er das Agronomie-Studium an der HAFL in Zollikofen.


Seit Mai 2023 ist Gabriel Schmidlin nun in einem 100 % Pensum am BBZ Natur und Ernährung angestellt im Fachbereich Boden. Nebst einigen wenigen Lektionen Bodenkunde ist er nicht in der Bildung, sondern vorwiegend in der Beratung tätig. Im Rahmen von Bauprojekten, meist in der Landwirtschaftszone, erarbeitet er bodenkundliche Gutachten und Bodenschutzkonzepte. Des Weiteren befasst er sich mit der bodenkundlichen Begleitung von Deponien oder sonstigen Fragestellungen rund um den Boden. Daneben ist er nach wie vor auf dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb tätig.
 
 

Flurbegehnung - BBZN Hohenrain

 
Auch dieses Jahr lädt der Bäuerinnen- und Bauernverein Oberseetal, der Ehemaligenverein sowie das BBZN zu der traditionellen Flurbegehung mit folgenden Themen ein:
 Effiziente N-Düngung im Silomais
 Weiterentwicklung Standardmischung 330
 Biodiversität im Ackerbau

Wann: Mittwoch, 14. Juni 2023, 19.15 Uhr
Wo: Gutsbetrieb BBZN Hohenrain


Das BBZN, der BBV und der Ehemaligenverein freuen sich auf einen interessanten und gemütlichen Abend.
 
 
Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung
Sennweidstrasse 35
6276 Hohenrain
Telefon 041 228 30 89
Mail pflanzenschutz.bbzn@edulu.ch
 
 
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