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Wiedereröffnung des Archäologiekellers in der Schlossschüür Willisau
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Nach umfassenden Restaurierungsarbeiten öffnet der Archäologiekeller in der «Schlossschüür Willisau» erneut seine Türen für Besucherinnen und Besucher. Die historische Stätte, die bedeutende Zeugnisse der Stadtgeschichte beherbergt, wurde modernisiert und instandgesetzt, um die wertvollen archäologischen Funde langfristig zu bewahren.
Der Keller der «Schlossschüür» in Willisau liegt im Bereich der ehemaligen Südwestecke der mittelalterlichen Stadtmauer, wo einst das Haus des Kirchherrn stand. Diese wurde bereits 1471 erwähnt: «des kilchheren hus uf dem berg». Erbauer des Gebäudes waren die Stadtgründer, die Herren von Hasenburg. «Wir gehen davon aus, dass dieses Haus damals repräsentativ ausgestattet und wie die Stadtburg, die sich im Bereich des heutigen Hauses Bergli befunden hatte, auf Fernwirkung ausgelegt war», erklärt Kantonsarchäologe Christian Auf der Maur.
Bei archäologischen Untersuchungen im Jahr 2009 wurden neben Teilen der Stadtmauer auch der gut erhaltene Keller des Kirchherrenhauses freigelegt. Der Zugang zum Keller liegt in der Südostecke unmittelbar neben der Stadtmauer und ist noch in acht Stufen vorhanden. Mit seinem original erhaltenen Boden aus dicht gefügten Bollensteinen und historischen Schartenfenstern, die einst auf den heute nicht mehr vorhandenen Stadtgraben blickten, stellt der Keller ein einzigartiges Zeugnis der mittelalterlichen Bauweise dar. 2010 wurde der Archäologiekeller als Gemeinschaftsprojekt der Stadt Willisau und der Kantonsarchäologie Luzern sowie mit grosszügiger finanzieller Unterstützung der Eugen Meyer-Stiftung, Willisau, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Restaurierung für die Zukunft Nach fast 15 Jahren Betriebszeit war nun eine umfassende Sanierung des Archäologiekellers notwendig. Aufgrund von jahreszeitlich bedingten grossen Schwankungen der Luftfeuchtigkeit war es zu Schäden am mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Mauerwerk gekommen. Dies hatte an verschiedenen Stellen zu Abplatzungen der Mauersteine bzw. zu Auswaschungen des Mörtels zwischen den Steinen geführt. Gestartet wurde mit den Erneuerungsarbeiten 2024. Die betroffenen Bereiche wurden gereinigt und durch das Ausfachen der Mörtelfugen stabilisiert. «Durch eine fachgerechte Reinigung und die Stabilisierung der Fugen mit traditionell nach alter Rezeptur hergestelltem Mörtel konnten wir die historische Substanz erhalten», so Christian Auf der Maur. Gleichzeitig wurde die Medienanlage auf den neuesten Stand gebracht und mit zwei neuen Bildschauen ergänzt, die die archäologischen Ausgrabungen am Chileplatz (2011) und am Schlossweg 4 (2020) dokumentieren.
Ein Gemeinschaftsprojekt für die Region Die Erneuerung des Archäologiekellers wurde wiederum in enger Zusammenarbeit zwischen der Stadt Willisau und der Kantonsarchäologie Luzern durchgeführt. Ermöglicht wurde das Projekt durch die grosszügige Unterstützung der P. Herzog-Stiftung, Luzern. «Es freut uns, dass dieses Zeugnis mittelalterlicher Baukunst in unserer schmucken Altstadt wieder für die Bevölkerung zugänglich ist», fasst die für die Kultur zuständige Stadträtin Sabine Büchli-Rudolf zusammen.
Der Archäologiekeller in der Schlossschüür ist ganztägig geöffnet und frei zugänglich. Um das Haus Bergli sind Teile der ehemaligen Stadtburg ebenfalls frei begehbar. Die archäologischen Denkmäler und Funde innerhalb des Hauses Bergli können während den offiziellen Öffnungszeiten des Regionalen Zivilstandsamtes Willisau besichtigt werden.
Hinweis für Medien: Eine Ortsbesichtigung mit Fachleuten und Stadtrat Willisau ist am Donnerstag, 13. Februar 2025 um 17.00 Uhr vorgesehen. Die Medien sind dazu herzlich eingeladen.
Strategiereferenz Diese Massnahme dient der Umsetzung der politischen Schwerpunkte im Bereich Bildung / Vernetzung von Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft / Kultur gemäss Kantonsstrategie.
Anhang Bild 1: Blick auf die neue Multimediaanlage und das restaurierte Mauerwerk mit dem alten Kellerzugang Bild 2: Neu restauriertes Mauerwerk der Stadtmauer mit Fensteröffnungen und Kellerzugang
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