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Mitteilung
20. Februar 2025
 
 

Die Asiatische Hornisse – erste Nester im Kanton Luzern gefunden und bekämpft

In den Wintermonaten, wenn die Laubbäume kahl sind, fallen sie besonders auf: die Nester der Asiatischen Hornisse. Die invasive Hornissenart aus Südostasien breitet sich seit 2017 in der Schweiz aus. Ende letzten Jahres wurden auch im Kanton Luzern erste Nester entdeckt und kurz darauf entfernt. Auf diese Weise kann die Verbreitung der Asiatischen Hornisse verlangsamt werden. Um die Eindämmung zu unterstützen, wird die Bevölkerung aufgerufen, Nester zu melden.

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) wurde 2004 aus Südostasien nach Europa eingeschleppt und gilt hier als gebietsfremde invasive Art. Seit dem ersten Nachweis in Frankreich breitet sie sich in vielen Ländern Europas aus. In der Schweiz wurde Ihre Präsenz erstmals im Jahr 2017 im Kanton Jura offiziell bestätigt. Danach dehnte sie ihren Lebensraum gegen Osten aus und wurde im Herbst 2023 zum ersten Mal im Kanton Luzern gesichtet. Seither nimmt die Anzahl der Meldungen im Kanton stetig zu - bis Ende 2024 wurden insgesamt 50 Individuen und zwei Nester gemeldet. Die beiden Nester wurden noch letztes Jahr entfernt. Für den Menschen stellt das Gift der Asiatischen Hornisse kein grösseres Risiko dar als das ihrer europäischen Verwandten. Je häufiger die Asiatischen Hornisse vorkommt, desto eher kann sie für Honigbienen, die ihre Hauptbeute darstellen, und für die Imkerei zum Problem werden. Insbesondere Ende Sommer, wenn das Nahrungsangebot an Wildbienen und anderen Insekten knapper wird, ernähren sich Asiatische Hornissen verstärkt von Honigbienen. Der Einfluss auf andere Insekten wurde bisher nur wenig untersucht.

Bevölkerung zum Melden aufgerufen

Nach heutigem Wissensstand ist das Entfernen von Nestern die effizienteste Bekämpfungsmethode. Erfahrungen aus Frankreich zeigen jedoch, dass die Asiatische Hornisse auch mit erheblichem Aufwand nicht ausgerottet werden kann. Unter Berücksichtigung der vorhandenen Erkenntnisse und der Luzerner Neobiota-Strategie wird eine Ausrottung weder als machbar noch als zielführend erachtet. Mit den Erfahrungen bei der Bekämpfung von Nestern wird evaluiert, ob wenigstens eine Eindämmung möglich ist. Auch im laufenden Jahr unterstützt die Koordinationsstelle Neobiota die Pilotmassnahmen zum Auffinden und Bekämpfen von Nestern. Dabei wird eine enge Zusammenarbeit mit dem Verband der Luzerner Imkerinnen und Imkern angestrebt. Die Bevölkerung kann unterstützen, indem Nester und einzelne Individuen auf der Website www.asiatischehornisse.ch gemeldet werden. So kann verfolgt werden, wie sich die Population entwickelt und weitere Massnahmen, insbesondere die Suche nach Nestern oder deren Bekämpfungen, können bei Bedarf eingeleitet werden. Wichtig ist auch die Meldung von verlassenen Nestern.

So können Sie unterstützen:
  1. Fotografieren oder filmen Sie das Insekt, das Nest und andere verdächtige Funde. Mindestens ein Individuum sollte auf Ihrem Bildmaterial deutlich zu erkennen sein. Gehen Sie dabei nicht näher als fünf Meter an ein Nest heran und vermeiden Sie Störungen in dessen Nähe.
  2. Notieren Sie Datum, Uhrzeit, Ort und Umgebung (z. B. Bienenstöcke, Wald) des Fundes.
  3. Melden Sie den Verdachtsfall via Schweizer Meldeplattform für die Asiatische Hornisse: www.asiatischehornisse.ch. Benötigte Angaben der meldenden Person: Name, Vorname, E-Mail-Adresse und Telefonnummer.

Anhang
Bild 1 Die Asiatische Hornisse erreicht Luzern
Bild 2 Ein Nest der Asiatischen Hornisse. Foto: Jean-François Bessire
 
 
Vera Alessandrello
Spezialisierte Fachbearbeitung
Landwirtschaft und Wald (lawa)
Telefon 041 349 72 92
vera.alessandrello@lu.ch
(erreichbar am 20. Februar 2025 von 10:30 bis 11:30 Uhr)
 
 
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