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Infoletter Pflanzenschutz
Mit dem Infoletter Pflanzenschutz Feldbau orientieren wir Sie über Aktuelles zu Pflanzenschutz und Kulturführung aus den Bereichen Ackerbau, Futterbau und Problempflanzen/Neophyten.
 
 

Ackerbau - Getreide

Klebernneste sind beim Dreschen mühsam.
 
Korrekturbehandlungen
Wenn noch Klebern oder Wurzelunkräuter wie Winden, Blacken oder Disteln nach geplanter Herbizidstrategie im Getreide vorhanden sind, können diese mit entsprechenden Mitteln meist bis DC 39 noch bekämpft werden. Einzelne Produkte können darüber hinaus angewendet werden. Mehr dazu im Zielsortiment auf Seite 14 und 22. Die Mischung mit einem Fungizid ist grundsätzlich möglich, nicht aber mit Ethephon.
Weizen - Fahnenblatt schützen
Krankheiten
Ein gesundes Fahnenblatt hilft bei der Ertragsbildung. Es gilt dieses vor einem Pilzbefall zu schützen. Gesunde Blätter garantieren eine lange Assimilation, wodurch gut gefüllte Körner produziert werden können.

Getreidehähnchen
Die Getreidehähnchen sind schon länger aktiv und können alle Getreidearten befallen. Sie bevorzugen vor allem Weizen, Dinkel und Hafer. Durch Frassschäden insbesondere am Fahnenblatt (streifenförmiger Fensterfrass) wird der Ertrag reduziert. Insektizide sind erst zugelassen, wenn das Fahnenblatt vollentwickelt (DC 39) ist. Die Bekämpfungsschwelle (BKS) wird auf 10 x 5 Halmen quer über das Feld verteilt erhoben. Die BKS bezieht sich auf die Larven und liegt im DC 39-50 bei 2 pro Halm, ab Beginn Ährenschieben (DC 51) bei 2 Larven pro Fahnenblatt. Durch Regen und natürliche Feinde werden Eier und Larven oftmals stark reduziert, sodass eine Behandlung meist nicht notwendig ist.
 
 

Ackerbau - Mais

Bei feuchtem Wetter muss der Mais auf Schneckenbefall überprüft werden.
 
Unkrautbekämpfung
Der auflaufende Mais entwickelt sich eher langsam und bedeckt den Boden erst spät. Die Unkrautbekämpfung sollte bis zum 6-8-Blattstadium abgeschlossen sein. Je kleiner der Mais bei einer Herbizidanwendung ist, desto weniger wird dieser von den Herbiziden gestresst. Bei geschädigten Pflanzen oder bei Temperaturen über 25 °C sollte im Mais kein Herbizid angewendet werden. Nach Regen mit der Behandlung zwei Tage warten, damit sich die Wachsschicht des Maises wiederaufbauen kann. Wichtig ist die Herbizidbehandlung durchzuführen bevor die Hirse bestockt, denn nach der Bestockung ist diese schwer bekämpfbar.

Der Mais sollte vom Keimblatt bis 5-Blatt auf Schneckenbefall kontrolliert werden. Bei Schneckenkörnern mit dem Wirkstoff Metaldehyd gilt es die Maximalmenge von 700 g pro ha/Jahr zu berücksichtigen. Zudem muss mind. 14 Tage Abstand zwischen zwei Behandlungen liegen.
 
 

Ackerbau - Rüben

Marienkäfereigelege neben Blattlauspopulation
 
Blattläuse
In den Feldern sind vermehrt Schwarze Blattläuse anzutreffen. Bei Überschreiten der Bekämpfungsschwelle kann eine Applikation mit Pirimicarb (Pirimor) oder Flonicamid (Teppeki) ohne Sonderbewilligung erfolgen. Nützlinge sind jedoch vermehrt aktiv und halten die Läuse in Schach. Für eine gute Wirkung bei einer allfälligen Behandlung brauchen beide Produkte Temperaturen von über 15 °C.


Bekämpfungsschwelle – Schwarze Blattläuse:
 4-Blatt 50 % befallene Pflanzen
 6-10 Blatt 80 % befallene Pflanzen
Bisher wurden keine Grüne Pfirsichblattläuse entdeckt. Die Fachstellen überwachen die Lage weiter.

Behandlungsstrategie - Grüne Pfirsichblattläuse- 2025:
 1. Behandlung mit Teppeki (sobald durch Fachstellen kommuniziert, ohne Sonderbewilligung)
 2. Behandlung mit Movento SC (sobald durch Fachstelle kommuniziert, Notfallzulassung, ohne Sonderbewilligung)
 3. Behandlung mit Acetamiprid falls nötig (Notfallzulassung, Sonderbewilligung nötig)
 
 

Ackerbau - Kartoffeln

Infektionsgefahr nach PhytoPRE
Krautfäule
Erste Krautfäuleprimärherde wurden die letzten Wochen in der West- und Ostschweiz gemeldet. Die Sporenbildung und Infektion sind nur möglich bei einer rel. Luftfeuchtigkeit über 90 % (Tau und Regen). Für die Ausbreitung der Krankheit sind zwei Temperaturbereiche optimal: 10-14 °C und 20-21 °C. Bei Hitze über 32 °C und Trockenheit stirbt der Pilz in den Blättern ab, überlebt aber in Stängeln und kann bei günstigen Bedingungen innert 2-3 Wochen eine neue Epidemie auslösen. Das Infektionsrisiko war aufgrund der Witterung ideal für Infektionen. Kontrollen sind angezeigt.

Schützen Sie ihre Kartoffelbestände konsequent und in regelmässigen Abständen von 7 bis 10 Tagen - ein lückenloser Schutzbelag ist wichtig und die Spritzintervalle sollten sich nach den Niederschlägen und Krankheitsdruck richten. Um Wirkungsverluste zu vermeiden ist eine gute Resistenzstrategie nötig (Resistenzgruppen (PSM im Feldbau Seite 22) und max. zugelassenen Anwendungen berücksichtigen).

Bei einem Krautfäule Ausbruch ist das Feld innert 3-5 Tagen zweimal mit einem teilsystemischen Fungizid zu behandeln. Unter Berücksichtigung der Anwendungsauflagen, empfiehlt sich jeweils ein Fungizid mit kurativer Wirkung zusammen mit einem Fungizid mit sporenabtötenden Eigenschaften.

Melden Sie mögliche Krautfäulebefälle an pflanzenschutz.bbzn@sluz.ch oder direkt an PhytoPRE (Agroscope, 058 468 72 39). Diese Meldungen sind wichtig um ein unkontrolliertes Ausbreiten der Krautfäule zu vermeiden.

Bild: Infektionsgefahr nach PhytoPRE (Stand 13.05.2025)
 
 

Biodiversität - Extensivwiesen

Mahdtermin
Bei extensiv genutzten Blumenwiesen im Mähregime Flex stellt sich im Mai die Frage nach dem optimalen Schnittzeitpunkt. Ziel ist es, die Artenvielfalt zu fördern. Dabei gilt nicht je später, desto besser, denn ein dauerhaft später Schnitt begünstigt vor allem Gräser. Der ideale Zeitpunkt ist erreicht, wenn die meisten Blumen in der Teigreife sind. Als Orientierung dient die Margerite: Sind die weißen Blütenblätter vertrocknet oder abgefallen und lassen sich die Samen leicht aus dem gelben Kopf streichen, ist der Schnitt optimal. Eine gewisse jährliche Variation rund um diesen Zeitpunkt unterstützt die Vielfalt zusätzlich.
 
 

Termine

Die nächsten Termine - Veranstaltungen
Maschinendemo Ackerbau – 14.5.2025, 13:00 Uhr - BBZN Hohenrain
100 Jahre Landtechnik Luzern : Luzerner Verband für Landtechnik

Externe
Flurbegehung - Landi Luzern-West - 15.05.2025 - Reidermoos
 
 
Link - Pflanzenschutz Luzern

Archiv - Infoletter Pflanzenschutz Feldbau

Bekämpfungsschwellen - für Massnahmen gegen Schadorganismen im Feldbau (ÖLN)

Zurückgezogene Pflanzenschutzmittel - mit Ausverkaufs- und Verwendungsfristen (XLSX)

Zurückgezogene Wirkstoffe - aus Anhang 1 PSMV (XLSX)
 
 
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