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Im Kanton Luzern startet die integrierte Gesundheitsversorgung
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Ab Januar 2026 können im Gesundheits- und Sozialdepartement (GSD) Fördergesuche eingereicht werden. Nach einem Prüfprozess werden die Projekte finanziell unterstützt, die dazu beitragen, die integrierte Gesundheitsversorgung im Kanton Luzern voranzutreiben. Für das Förderprogramm stehen von 2026 bis 2030 insgesamt sieben Millionen Franken zur Verfügung.
Unter integrierter Versorgung versteht man eine koordinierte Gesundheitsversorgung, bei der die Patientin respektive der Patient im Zentrum steht. Dabei arbeiten verschiedene Leistungserbringende wie Ärztinnen und Ärzte, Spitäler, Pflege in unterschiedlichen Sektoren (virtuell, ambulant und stationär) eng zusammen. Die Leistungserbringenden sollen ihre Leistungen so aufeinander abstimmen, dass sie den mitunter komplexen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten gerecht werden. Gesundheits- und Sozialdirektorin Michaela Tschuor: «Bei der integrierten Gesundheitsversorgung, einem Schlüsselprojekt des GSD, geht es darum, dass sich die verschiedenen Leistungserbringenden nicht als Einzelkämpfer verstehen. Wir fördern Gesundheitszentren und Gesundheitsnetzwerke, wobei der Fokus auf interdisziplinären und interprofessionellen Teams von Gesundheitsfachpersonen liegt.»
Die integrierte Gesundheitsversorgung ist zentral, weil das Gesundheitssystem vor herausfordernden Entwicklungen steht: Die wachsende Anzahl von Personen mit chronischen und/oder mehreren Erkrankungen sowie von Personen mit psychischen Erkrankungen erfordert einen Leistungsausbau. Gleichzeitig sind die finanziellen und personellen Ressourcen begrenzt. Im Gesundheitswesen gibt es zudem aufgrund der Spezialisierung eine hohe Fragmentierung. Dies führt zu zahlreichen Nahtstellen, die sowohl für Fachpersonen wie auch für Patientinnen und Patienten immer schwieriger zu navigieren sind. Die Zahl der Fachpersonen, die in die Behandlung eines Patienten oder einer Patientin involviert sind, ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Auch positiven Entwicklungen wie der stetig wachsenden Ambulantisierung und dem Anspruch, die Kosten im Gesundheitswesen zu dämpfen, sind Rechnung zu tragen. «Eine zentrale Antwort auf diese Entwicklungen liegt in der stärkeren Vernetzung und Koordination in der Gesundheitsversorgung», so Gesundheits- und Sozialdirektorin Michaela Tschuor.
Weniger Doppeluntersuchungen und Informationslücken Die integrierte Gesundheitsversorgung im Kanton Luzern umfasst die Prävention und Gesundheitsförderung, die medizinische, pflegerische und therapeutische Versorgung sowie die Langzeitpflege sowie die palliative Begleitung Weiter ermöglicht die integrierte Gesundheitsversorgung Angebote und Leistungen, die miteinander koordiniert und aufeinander abgestimmt sind.
Die integrierte Gesundheitsversorgung dient dem Ziel, eine bessere Qualität der Versorgung anzustreben, indem z.B. Doppeluntersuchungen vermieden werden. Zudem sollen Informationslücken reduziert werden, die wiederum zu Über-, Unter- oder Fehldiagnostik führen können. Die Effizienz in der Gesundheitsversorgung wird gesteigert, u.a. dank eines besseren Einsatzes der Fachpersonen. Das ist angesichts des Fachkräftemangels und mit Blick auf die Kosten im Gesundheitswesen zentral. Mit der integrierten Gesundheitsversorgung können langfristig Kosten gespart werden.
Breiter Einbezug der Akteurinnen und Akteure Das Projekt integrierte Gesundheitsversorgung wurde vom GSD initiiert und in enger Zusammenarbeit mit Leistungserbringenden und weiteren Partnern entwickelt. An zwei Anlässen im Frühjahr und Herbst 2025 nahmen jeweils über 100 Vertreterinnen und Vertreter der Gesundheitsversorgung teil. «Diese Beteiligung der verschiedensten Akteurinnen und Akteure ist mir ein wichtiges Anliegen. Wir möchten keine Strukturen aufbauen, die über die Köpfe der Fachpersonen aus der Praxis hinweg entstanden sind und die im Alltag keinen Nutzen bringen», erklärt Gesundheits- und Sozialdirektorin Michaela Tschuor.
9.5 Mio. Fr. für die gesamte Umsetzung Der Kanton hat im Planungsbericht Gesundheitsversorgung 2024 (B 36) mit der Vision Gesundheitsversorgung 2035 f. beschrieben, wie sich die kantonale Gesundheitsversorgung in den nächsten Jahren weiterentwickeln soll. Die Förderung der integrierten Gesundheitsversorgung wurde dabei als eine von drei strategischen Stossrichtungen definiert. Zur Umsetzung der Strategie hat das GSD einen Aktionsplan erarbeitet. In diesem werden innerhalb von ausgewählten Handlungsfeldern kurz- und mittelfristige Ziele definiert, wie mit konkreten Massnahmen eine integrierte Gesundheitsversorgung erreicht wird. Eine Massnahme stellt das Förderprogramm dar, für welches zwischen 2026 und 2030 insgesamt 7 Mio. Franken zur Verfügung stehen. Nach einem Prüfprozess werden die Projekte finanziell unterstützt, die dazu beitragen, die integrierte Gesundheitsversorgung im Kanton Luzern voranzutreiben. Für die gesamte Umsetzung (Aktionsplan und Förderprogramm) stehen zwischen 2026 und 2030 insgesamt 9.5 Mio. Fr. zur Verfügung.
Strategiereferenz Diese Massnahme dient der Umsetzung der politischen Schwerpunkte im Bereich - Gesellschaftlicher Wandel gemäss Kantonsstrategie
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