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Asyl- und Flüchtlingswesen: Kanton Luzern setzt Betrieb der Notunterkünfte in Dagmersellen und Schenkon vorerst aus
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Aufgrund der seit Jahresbeginn leicht rückläufigen Anzahl an Asyl- und Schutzgesuchen hat sich die weiterhin anspruchsvolle Unterbringungssituation im Kanton Luzern geringfügig entspannt. Dies ermöglicht es dem Kanton Luzern, die unterirdische Unterbringung von Personen im Asyl- und Flüchtlingsbereich in den Zivilschutzanlagen Dagmersellen und Schenkon vorerst auszusetzen. Da die Lage aber weiterhin volatil ist, bleiben die Notunterkünfte bis Ende 2025 betriebsbereit.
Wegen der anhaltend hohen Zuwanderung von schutz- und asylsuchenden Personen seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine im 2022 waren die bestehenden Unterbringungsstrukturen im Kanton Luzern so stark ausgelastet, dass der Kanton Luzern in den Jahren 2023 und 2024 drei Notunterkünfte in den Zivilschutzanlagen in Dagmersellen, Schenkon und Luzern (Utenberg) mit insgesamt 240 Plätzen eröffnen musste. Sie dienen seither der möglichst kurzzeitigen unterirdischen Unterbringung von Personen im Asyl- und Flüchtlingsbereich.
Leichte Entspannung bei Unterbringungssituation Seit Jahresbeginn sind die Migration nach Europa und somit auch die Anzahl an Asyl- und Schutzgesuchen leicht rückläufig. Dies führt dazu, dass sich die weiterhin anspruchsvolle Unterbringungssituation im Kanton Luzern aktuell geringfügig entspannt hat, sodass die zuständige Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen (DAF) in den kommenden Tagen den Betrieb der Notunterkünfte in Dagmersellen und Schenkon vorerst aussetzen kann. Die Notunterkunft in Luzern (Utenberg) mit 80 Plätzen bleibt hingegen bis auf Weiteres in Betrieb. Die 60 Personen, die aktuell noch in den Zivilschutzanlagen Dagmersellen und Schenkon untergebracht sind, quartiert die DAF in oberirdische Unterkünfte um. Silvia Bolliger, Leiterin der Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen: «Es ist uns ein grosses Anliegen, Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich, wenn immer möglich, oberirdisch unterzubringen. Daher sind wir froh, dass wir die 160 unterirdischen Plätze in Dagmersellen und Schenkon vorerst nicht mehr belegen müssen.»
Aufgrund volatiler Lage bleiben Notunterkünfte bis Ende 2025 betriebsbereit Da die Lage aber weiterhin volatil ist, bleiben die Notunterkünfte in den Zivilschutzanlagen in Dagmersellen und Schenkon bis Ende 2025 betriebsbereit. «Die Unterbringungssituation im Kanton Luzern ist trotz geringfügiger Entspannung weiterhin anspruchsvoll und kann sich rasch wieder akzentuieren», so Bolliger. Der Kanton Luzern ist aktuell für rund 6'000 Personen (vgl. 2021: rund 4'000 Personen) im Asyl- und Flüchtlingsbereich zuständig und muss gemäss aktueller Prognosen des Staatssekretariats für Migration (SEM) bis Ende 2025 noch mit bis zu 750 weiteren Neuzuweisungen rechnen. Insbesondere in den Sommermonaten dürfte die Migration nach Europa und somit auch in die Schweiz wieder zunehmen. Zudem herrscht vielerorts Unsicherheit angesichts der grossen geopolitischen Veränderungen, die aktuell stattfinden. «Die im März 2024 durch den Luzerner Regierungsrat ausgerufene Notlage erlaubt es der DAF, rasch handlungsfähig zu sein und so auch die Zivilschutzanlagen in Dagmersellen und Schenkon bei Bedarf so schnell wie möglich wieder in Betrieb zu nehmen.» Der Kanton Luzern dankt den Gemeinden Dagmersellen und Schenkon sowie der Stadt Luzern herzlich für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit.
Überprüfung der Lage folgt Das SEM hat angekündigt, voraussichtlich bis Ende August seine Prognose für die Anzahl Asyl- und Schutzgesuche im Jahr 2025 zu aktualisieren. Sobald die Prognose vorliegt, nimmt die DAF eine gesamtheitliche Überprüfung der Lage vor. Auf dieser Grundlage erfolgt voraussichtlich im Herbst 2025 auch eine Überprüfung der aktuell geltenden Notlage durch den Luzerner Regierungsrat.
Kanton Luzern schafft weiterhin Unterbringungsplätze Der Kanton Luzern ist nach wie vor mit Hochdruck daran, neue Unterbringungsplätze zu schaffen, da er bis Ende 2025 aufgrund befristeter Wohnungsmietverhältnisse zahlreiche Plätze verliert.
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