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Grosse Mehrheit der Verwaltungsdaten kommt nicht in die Microsoft-Cloud
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Die Einführung von Microsoft 365 (M365) ist für die kantonale Verwaltung eines der bedeutendsten Informatik- und Digitalisierungsprojekte der letzten Jahre. Es soll die Zusammenarbeit in der Verwaltung erleichtern und modernisieren. Dass dieses Vorhaben nicht nur Chancen eröffnet, sondern auch Risiken birgt, ist dem Regierungsrat bewusst. Er legt darum auch ein besonderes Augenmerk auf den Datenschutz und die Datensicherheit.
Personenbezogene Daten wie Steuerdaten, Gesundheitsdaten oder auch Informationen über potenzielle Gefährder und Opfer häuslicher Gewalt werden nicht in der Cloud von Microsoft gespeichert. Ebenso wenig wie psychologische Gutachten von Berufsschullernenden und Gefängnisinsassinnen und -insassen oder konkursfallrelevante Dokumente. Diese Daten werden bereits heute in Fachapplikationen bearbeitet und dies wird auch künftig so sein. Fachapplikationen werden nicht in die Microsoft Cloud überführt. Diese Klarstellung ist für den Luzerner Regierungsrat zentral.
Insgesamt werden auch künftig rund 95 Prozent aller Daten in der kantonalen Obhut und den Fachapplikationen bleiben. Unabhängig der Klassifizierung dieser Daten. Bei der Einführung von M365 geht es nicht um eine Datenmigration. Daten und Dokumente werden nicht automatisch von bestehenden Speicherorten in die Cloud verschoben. Für die Mitarbeitenden wird sich nach der vollständigen Einführung von M365 mit den kollaborativen Diensten wie beispielsweise Teams die Frage stellen, welche Dokumente sie gemeinsam auf diesen Plattformen bearbeiten dürfen. Aus diesem Grund legt der Regierungsrat grossen Wert auf die Einführung der Datenklassifizierung.
Geschäftsrelevante Daten werden primär in den vorgesehenen Fachapplikationen oder in der Geschäftsverwaltungslösung CMI (System für das Dokumentenmanagement) bearbeitet und abgelegt. Falls eine Fachapplikation eine Integration von Office-Anwendungen erfordert, dürfen Daten in Microsoft Word, Excel etc. bearbeitet werden, da die Anwendungen lokal installiert sind und somit nicht in die Cloud gelangen.
Der Regierungsrat ist überzeugt, dass die Einführung von M365 in der Verwaltung eine zeitgemässe Arbeitsweise ermöglicht. M365 wurde einer ausführlichen Risikoanalyse unterzogen. Risiken, Chancen aber auch Gefahren und Stärken wurden dabei erkannt und abgewogen.
Sicherheit hat für den Kanton Luzern höchste Priorität Der Regierungsrat stellt sich weiterhin klar hinter die Einführung von Microsoft 365 und legt grossen Wert auf die sorgfältige Umsetzung des Projekts und den Umgang mit Daten. Im Rahmen der Oktober-Session des Luzerner Kantonsrats werden am 27. Oktober 2025 drei Vorstösse zum Thema M365 behandelt.
Aktuell laufen ausführliche Tests für die Anwendung der Datenklassifizierung mit den Fachapplikationen sowie der Umstellung auf Teams Telefonie. Sobald diese abgeschlossen sind, werden diese Dienste eingeführt. Die Einführung von M365 erfolgt in drei Phasen. Die erste Rolloutphase (Office-Migration) konnte erfolgreich abgeschlossen werden. In einem nächsten Schritt wird Skype for Business mit Teams Telefonie abgelöst. Erst in der dritten Phase werden die kollaborativen Plattformen eingeführt. Für diesen Schritt ist eine Klassifizierung der Daten Bedingung. Dabei werden unter anderem auch die Anliegen der Datenschutzstelle ernst genommen. Der Regierungsrat ist überzeugt, gemeinsam mit der Datenschutzbeauftragten eine tragfähige Lösung zu finden.
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