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Mitteilung
17. November 2025
 
 

Weinjahr 2025: Aufwändige Traubenernte mit vielversprechenden Jungweinen

Die besonderen Witterungsbedingungen im Sommer und Frühherbst forderten die Luzerner Winzerinnen und Winzer heraus. Dank der optimalen Bedingungen im Juni während der Blüte konnte nach dem Rekordjahr 2023 mit 614 Tonnen die zweithöchste Ernte erzielt werden. Die Zuckergehalte liegen leicht unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Die Luzerner Winzerinnen und Winzer dürfen sich über eine überdurchschnittliche Ernte mit einer guten bis sehr guten Qualität freuen.

Das erste Halbjahr verlief für den Weinbau wettermässig optimal. Der milde Winter und der warme Frühling sorgten für einen frühen Austrieb. Die Luzerner Rebberge blieben glücklicherweise von Spätfrost verschont. Bis und mit Blütezeit im Juni war das Wetter sehr sonnig sowie trocken und bot ideale Bedingungen für eine optimale Befruchtung. Triebe und Beeren wuchsen rasch, währenddem sich der Pflanzenschutzaufwand in Grenzen hielt. Bis Mitte Juli gab es Parallelen zu den besten Jahrgängen 2018 und 2022; Hitzewellen und intensive Regenperioden wechselten sich ab. Hagelschäden blieben trotz einzelnen starken Gewittern aus. Das milde erste Halbjahr begünstigte die Wespenpopulation, welche sich früher als gewohnt über das üppige Nahrungsangebot hermachte. Die ersten Trauben wurden aufgrund der erreichten Zuckerwerte (Oechslegrade) bereits ab dem 25. August geerntet.

Der goldene Herbst blieb aus
Ab Mitte August zeigte sich das Wetter wechselhaft, meist kühl und von häufigen Regenperioden geprägt. Der Starkregen Ende August/Anfang September führte teilweise zu Haarrissen und aufgeplatzten Beeren. Diese wiederum lockten verschiedenste Insekten an, die sich an den beschädigten Früchten gütlich taten und so die Ausbreitung von Fäulniserregern begünstigten. Die anschliessende Hauptlese Ende September gestaltete sich daher als besonders zeit- und arbeitsintensiv. Es musste sorgfältig ausgesondert werden. Die pilzwiderstandsfähigen Sorten (Piwi) wurden ihrem Namen gerecht und trotzten dem Regen und den Schädlingen dank ihrer dickeren Beerenhaut. Sie waren wie bereits im letzten Jahr die Gewinner der Traubenernte. Die Jungweine dieses Jahres präsentieren sich besonders fruchtbetont, elegant und etwas leichter im Alkoholgehalt.

Zweitgrösste Erntemenge
Geerntet wurden mit 660 Gramm pro Quadratmeter rund 614 Tonnen Trauben. Das sind 43 Prozent mehr als im Vorjahr und 15 Prozent weniger als im Rekordjahr 2023. Der Anteil weisser Trauben liegt mit 61 Prozent höher als jener der roten Trauben. Auf 96.5 Prozent der 93 Hektaren Luzerner Rebfläche werden AOC-Trauben geerntet, welche einer strengeren Mengenregulierung unterliegen. Über 45 Prozent der Rebfläche ist mit Piwi-Sorten bepflanzt. Damit verfügt der Kanton Luzern über den höchsten Piwi-Anteil der Schweiz (CH-Vergleich: 3.5 Prozent) und gilt im Bereich Pflanzenschutz als nachhaltigstes Weinbaugebiet.

Anhang
  • Daten Weinlese 2025 Kanton Luzern (PDF)

  • Bild 1: Pilzwiderstandsfähige Sorten (Piwi) mit dickeren Beerenhäuten haben bei starkem Regen einen Vorteil.
  • Bild 2: Aufgrund des üppigen Fruchtansatzes füllten sich die Erntegebinde rasch.
  • Bild 3: Der Sönderungsaufwand während der Ernte war in diesem Jahr überdurchschnittlich hoch.
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    Nicole Theiler
    BBZN Hohenrain
    Fachperson Weinbau Zentralschweiz
    Telefon 041 228 30 51
    nicole.theiler@sluz.ch
    (erreichbar am 17. November 2025 von 13.30 bis 15.00 Uhr)
     
     
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