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Zwischenbericht: Massnahmen zur Ammoniakreduktion wirken
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Der Kanton Luzern hat schweizweit die höchsten Emissionen von Ammoniak. Dies liegt an der hohen Tierdichte. Mit dem Massnahmenplan II Luftreinhaltung, Teilplan Ammoniak, aus dem Jahr 2020 will die Regierung bis 2030 die Ammoniakemissionen um 20 Prozent reduzieren. Nun liegt der Zwischenbericht vor. Er zeigt eine positive Entwicklung.
Der Kanton Luzern ist ein wichtiger Landwirtschaftskanton und weist schweizweit die meisten Nutztiere pro Hektare landwirtschaftlicher Nutzfläche auf. Diese Nutztierdichte führt zu hohen Ammoniakemissionen (siehe Box) in die Umwelt. Mit dem 2020 präsentierten Massnahmenplan II Luftreinhaltung, Teilplan Ammoniak, will die Luzerner Regierung die Emissionen bis 2030 (gegenüber 2014) mit verschiedenen Massnahmen um 20 Prozent reduzieren. Nun liegt der Zwischenbericht vor: Er zeigt auf, welche Massnahmen den gewünschten Effekt bringen und wo es noch Herausforderungen gibt. Auf dieser Grundlage wird der Teilplan weiterentwickelt.
Stand heute: Reduktion um 16,4 Prozent In den vergangenen fünf Jahren wurden 522 Tonnen Ammoniak pro Jahr weniger ausgestossen. Dies ist durch die umgesetzten Massnahmen aus dem Teilplan Ammoniak erreicht worden. Insbesondere im Bereich der Gülleausbringung ist deutlich weniger Ammoniak entstanden. Zudem hat die veränderte Fütterung der Schweine einen grossen Beitrag zur Reduktion geleistet. Die erreichten Reduktionen spiegeln insbesondere grosse Anstrengungen seitens der Landwirtschaft wider. Parallel zur Massnahmenumsetzung hat sich die Tierhaltung verändert und es gibt weniger Tiere im Kanton Luzern. So konnten zusätzlich 250 Tonnen Ammoniak pro Jahr eingespart werden. Das bedeutet, dass die Ammoniakemissionen von 2020 bis 2025 um insgesamt 772 Tonnen pro Jahr gesenkt werden konnten (entspricht 16,4 Prozent). Das Fazit des Zwischenberichts fällt deshalb positiv aus. Die Massnahmen sind praxistauglich und wirkungsvoll.
Massnahmen werden bis 2030 konsequent weitergeführt Weiter hat sich bei der Erarbeitung des Zwischenberichts gezeigt, dass der Effekt der Massnahme «M1 Abdeckung offener Güllelager» bei der Ausarbeitung des Teilplans Ammoniak überschätzt worden ist. Dies bedeutet, dass anstelle der geschätzten Reduktion von 450 Tonnen Ammoniakemissionen pro Jahr nur eine Reduktion von 146 Tonnen möglich ist. Die bestehenden Massnahmen werden nun bis 2030 konsequent weitergeführt. Ob und welche Massnahmen ab 2030 nötig sind, prüft die Begleitgruppe.
Die Luzerner Landwirtschaft hat für die Umsetzung des Massnahmenplans bisher rund 50 Millionen Franken investiert. Die öffentliche Hand (Bund und Kanton Luzern) unterstützt diese Bemühungen mit rund 18 Millionen Franken. Zukünftige Kosten fallen insbesondere für die Abdeckung der offenen Güllelager und fortlaufend für die emissionsmindernden Stallbauten an.
Was ist Ammoniak? Ammoniak (NH3) ist ein stickstoffhaltiges Gas, das unter anderem in der Tierhaltung entsteht und entweicht. Im Urin der Tiere ist Stickstoff in Form von Harnstoff enthalten. Wenn Kot und Harn aufeinandertreffen, wird durch das Enzym Urease der Harnstoff zu NH3 umgewandelt. NH3 entweicht danach von verschmutzten Flächen im Stall oder Laufhof, aus Güllelagern und Misthaufen oder bei der Ausbringung von Gülle, Mist und stickstoffhaltigen Handelsdüngern.
Emittiertes Ammoniak bleibt einige Stunden bis wenige Tage in der Luft. Da es gut wasserlöslich ist, bleibt es meist in der Nähe seiner Quelle an Pflanzenoberflächen haften oder wird durch Regen ausgewaschen. Verbindet es sich mit bestimmten Stoffen aus Abgasen (z.B. sauren Komponenten aus Stickoxiden und Schwefeldioxid), wird es als Feinstaub gebunden. Diese Verbindungen verbleiben deutlich länger in der Atmosphäre und können vom Wind über weitere Strecken transportiert und anderswo abgelagert werden. Gelangen diese Stoffe in empfindliche Ökosysteme wie Wälder, Moore und magere Naturwiesen, wirken sie dort wie ein ungewollter Dünger. Das führt langfristig zu Veränderungen, welche die Vielfalt dieser wertvollen Lebensräume nachhaltig und oft irreversibel beeinträchtigen. Strategiereferenz Diese Massnahme dient der Umsetzung der politischen Schwerpunkte im Bereich - Ökologisierung gemäss Kantonsstrategie
Anhang Erfolgskontrolle und Überprüfung des Teilplans Ammoniak, Zwischenbericht 2025 Informationen zum Massnahmenplan II Luftreinhaltung, Teilplan Ammoniak
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