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lawa – Newsletter Jagd
März 2022
 
 
Auerwild-Monitoring – optimale Verhältnisse, ernüchternde Ergebnisse
Auerhahn und Losung
Die Bedingungen für ein Auerwild-Kotsuchen waren in den letzten Wochen ideal. Im Rahmen des Auerwild-Monitoring-Konzepts haben Mitarbeitende der Vogelwarte und der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) systematisch nach Winterlosung gesucht. Die Jagdgesellschaften wurden jeweils vorgängig informiert und zum Mitmachen eingeladen. Überprüft wurden vorerst Flächen, bei denen unsicher ist, ob dort noch Auerhühner vorkommen. Trotz toller Bedingungen waren die Suchen bisher erfolglos. Wir bitten Jägerinnen und Jäger, Zufallsbeobachtungen der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) zeitnah zu melden. Wir dokumentieren alle Beobachtungen. Die Nachweise werden vertraulich behandelt und nicht publiziert. Geht es jedoch um die Beurteilung eines Infrastrukturprojekts (Hochspannungsleitung, Windkraftanlage, Biketrail etc.) oder soll eine Grossveranstaltung stattfinden, dann verfügen wir über den aktuellen Wissensstand und können die Kenntnisse in die Interessenabwägung einbringen.
 
 
Dynamische Wildtierpopulationen – Lebensraumvernetzung – Wildwechsel
Wildtierkorridor mit Bewegungsachsen
Gämsen im Mittelland, Rotwildwanderung entlang der Wanderachsen, Schwarzwildaktivität, Biber im Vormarsch – kaum eine Tiergruppe zeigt eine so hohe Dynamik, wie die Wildsäugetiere. Diese Dynamik zeigt sich insbesondere auch in den Wildtierkorridoren sowie auf der Wildtierbrücke Neuenkirch oder in der Wildtierunterführung Knutwil. Die Freihaltezonen der Wildtierkorridore umfassen den zentralen Bereich eines Wildtierkorridors mit dem höchsten Potenzial für Wildtierwechsel. Sie sind deshalb die funktionalen Lebensraumvernetzungen unserer Wildlebensräume durch die dicht besiedelten Tallagen. Immer wieder dokumentieren Wildunfälle (wie im Beispiel Root, siehe Bild), dass die Wildtiere auch in unserer intensiv genutzten Landschaft ihre ursprünglichen Fernwechsel benutzen.
 
 
Mitwirkungsphase Kantonaler Waldentwicklungsplan WEP
Seit dem 11. März bis zum 9. April 2022 liegt der Kantonale Waldentwicklungsplan bei den Gemeinden öffentlich auf. Personen, Organisationen und Behörden können sich zum Entwurf äussern. Am Schluss entscheidet der Regierungsrat.
Nicht nur für Waldeigentümerinnen und –eigentümer ist es wichtig, ihre Interessen zu formulieren. Auch die Jägerinnen und Jäger als «Stimmen der Wildtiere und ihres Wildlebensraumes» sind gefragt. Insbesondere müsste sich die Jägerschaft klar für die Wildvorranggebiete inkl. der behördenverbindlichen Bestimmungen in den Wildvorranggebieten einsetzen. Bis zum 9. April 2022 ist dazu Gelegenheit.
 
 
Infos über Schwarzwild-Nachweise weitergeben als wichtige ASP-Prävention
Die Schwarzwildbestände auf Luzerner Boden werden seit Jahren auf rund ein Dutzend Stück Schwarzwild geschätzt. Im Zusammenhang mit der Prävention zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) werden Wildschweine jedoch mit grosser Aufmerksamkeit registriert. Selbst wenn sich verschiedene Sichtungen auf immer die selben Tiere beziehen sollten, ist die gegenseitige Information wichtig. Die jagdrevierübergreifende Kommunikation funktioniert besser denn je. Dies ist auch sehr wichtig. Der unverzügliche Informationsaustausch zwischen benachbarten Jagdgesellschaften, zu den lokalen Landwirtschaftsbetrieben und auch zur kantonalen Jagdverwaltung ist ein zentrales Mittel der Prävention. Der gegenseitige Informationsaustausch gehört zum A und O eines verantwortungsvollen Wildschweinemanagements. Bei den aktuellen Schadenmeldungen lässt sich klar erkennen, dass auf allen betroffenen Flächen im Vorjahr Mais angebaut wurde und die Ernterückstände untergepflügt wurden. Flächen, auf welchen 2021 Mais stand, sollen aktuell besonders aufmerksam bezüglich Schwarzwildschäden beobachtet werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass auch Dachse diese Flächen bevorzugt aufsuchen und bearbeiten.
 
 
Wichtige Termine im Jagdjahr 2022/23
Die Jagdausübung ist immer auch mit einem bestimmten administrativen Aufwand verbunden. Dies beginnt mit der Jagdpassbestellung, danach folgen die Eingaben der Jagdstatistiken, die Vereinbarungen der Abschussziele bis hin zur Meldung von Abschüssen usw. Diese Aufgaben sollten jeweils fristgerecht erledigt werden, um den Aufwand für alle Beteiligten möglichst klein zu halten. Obwohl diese Aufgaben meist nur einzelne Mitglieder der Jagdreviere betreffen, können alle Mitpächterinnen und Mitpächter ihre verantwortlichen Kameraden oder Kameradinnen dabei unterstützen, die Einhaltung der Termine und Fristen zu gewährleisten. Deshalb möchten wir hiermit alle Jägerinnen und Jäger über die wichtigen Termine im Jahresverlauf informieren. Diese Terminliste ist ebenfalls auf der Startseite des Jagdportals aufgeschaltet, dort jedoch nur für diejenigen mit einem Zugang zum Jagdportal ersichtlich.
 
 
Steinwild-Kolonie Pilatus – Populationsraum aktualisiert
Gämsen, Bild von Pixabay
Im Rahmen der Arbeiten zur später in der Volksabstimmung gescheiterten JSG-Revision hat der Bund in Zusammenarbeit mit den Kantonen alle Verbreitungsgebiete der Steinwild-Kolonien überprüft, nach einheitlichen Kriterien analysiert und neu ausgewiesen. Alle Kolonien können auf map.geo.admin.ch eingesehen werden. Bei der Steinwild-Kolonie Pilatus hat die Überprüfung eine deutliche Veränderung der Abgrenzung, v.a. in Form einer Ausdehnung nach Südwesten gebracht. Statt bisher drei Jagdgesellschaften, stossen neu deren sechs an den Populationsraum. Am 9. März 2022 hat die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) Vertreter aller sechs Anstösser-Reviere über die neue Situation der Kolonie Pilatus informiert. Der Austausch wurde von allen Teilnehmenden begrüsst und hat gegenseitig interessante Einblicke in den Umgang mit dem Regulationsabschüssen gegeben.
 
 
Gämsblindheit betrifft weitere Regionen
Die Gämsblindheit ist eine hochansteckende Augenentzündung, konkret der Binde- und Hornhaut. Die bakterielle Krankheit tritt bei Schafen, Ziegen, Gämsen und Steinböcken auf. Ein ähnlicher Erreger kann auch Rinder betreffen. Im vergangenen Herbst/Winter grassierte die Krankheit im Gämsbestand an der Schrattenfluh. Es mussten Dutzende schwer kranke Tiere erlöst werden. Seit kurzem ist bekannt, dass auch Gämsen an der Beichlen und südlich des Pilatus an der Augenerkrankung leiden. Je nach Krankheitsverlauf ist eine Heilung möglich. Genesene Tiere sind in der Folge immun. Hegeabschüsse sollen deshalb nur bei vollständig erblindeten Tieren mit perforierter Hornhaut ausgeführt werden. Weil Stress zusätzlich negativ auf den Krankheitsverlauf wirken kann, sollten Störungen vermieden werden. Beobachtungen von erkrankten Tieren melden Sie bitte Wildhüter Daniel Schmid (079 643 82 30).
 
 
Jagdlehrgang 2022/23 Ausgebucht
Der diesjährige Jagdlehrgang ist ausgebucht, es können keine weiteren Teilnehmende aufgenommen werden. Die Ausschreibung für den Jagdlehrgang 2023/24 erfolgt anfangs März 2023.
 
 
lawa-Bericht 2021
Titelbild lawa-Bericht
Die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) hat einen breiten Aufgabenbereich. Nebst der Jagd ist sie für die Fischerei, Landschaft, Natur, Landwirtschaft und den Wald zuständig. Im lawa-Bericht 2021 können Sie sich ein Bild über die verschiedenen Tätigkeitsfelder machen. Unter anderem hat sich die Dienststelle mit grundlegenden Themen wie der Baumartenzusammensetzung unserer zukünftigen Wälder, dem Potenzial von Spezialkulturen wie Obst-, Wein- oder Beerenbau oder der Fachplanung «Ökologische Infrastruktur» auseinandergesetzt. Lesen Sie die Details im Bericht.
 
 
Landwirtschaft und Wald (lawa)
Centralstrasse 33, Postfach
6210 Sursee
Telefon 041 349 74 00
E-Mail lawa@lu.ch
 
 
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