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Infoletter Pflanzenschutz
Mit dem Infoletter Pflanzenschutz Feldbau orientieren wir Sie über Aktuelles zu Pflanzenschutz und Kulturführung aus den Bereichen Ackerbau, Futterbau und Problempflanzen/Neophyten.
 
 

Ackerbau

 
Rapsglanzkäfer
Bereits früh im Jahr waren die ersten Rapsglanzkäfer in den Gelbfallen zu finden. Kontrollen und eine allfällige Bekämpfung des Glanzkäfers ist jedoch erst ab Stadium DC 53 (Knospe überragt die obersten Blätter) angezeigt. Wenn die Temperaturen wieder steigen, sollten Kontrollen an 10 Feldstellen durchgeführt werden (10 x 5 Pflanzen).

Die Bekämpfungsschwelle liegt im Stadium DC 53 bis 55 (Blütenknospen überragen oberste Blätter bis Streckung des Blütenstandes) bei 6 Rapsglanzkäfern pro Pflanze bei starken und bei 4 Käfern bei schwachen Beständen. Sobald die Blütenknospen der Seitentriebe sichtbar sind (DC 57) bis DC 59 (erste Blütenblätter sichtbar, Blüten noch geschlossen) liegt sie bei 10 Käfern pro Pflanze bei starkem und bei 7 bei schwachem Raps.
 
Rapsstängelrüssler
Behandlung gegen den Stängelrüssler sind nur noch in sehr späten Beständen allenfalls ein Thema. Mit fortschreitender Streckung des Haupttriebs nimmt das Schadpotenzial des grossen Rapsstängelrüsslers stark ab.


 
Getreide - Wachstumsregulatoren
Die Gerste hat die Bestockung abgeschlossen (DC 30-32) und es sind wenig Krankheiten zu finden. Der Weizen ist in den späten Lagen im Stadium Ende Bestockung (DC 29), in frühen Lagen bereits im 1-Knoten-Stadium (DC 31). Halmverkürzer können in der nächsten Schönwetterperiode bei wüchsigen Bedingungen eingesetzt werden.
Schneckeneier neben Rübenkeimling
 
Rüben - Schnecken
Die ersten Rüben wurden bereits gesät. Die Bedingungen mit den vielen Niederschlägen waren nicht überall ideal. Daher kann sich das Auflaufen verzögern. Sobald dann die Rüben auflaufen, sollten an mehreren markierten Stellen im Feld einige Metaldehyd-Schneckenkörner ausgelegt und mit einem Sack bedeckt werden.


Sind am Folgetag Schnecken oder Schleimspuren zu finden, ist eine Teil- oder Flächenbehandlung mit Schneckenkörnern angezeigt.
 
Attracap nicht mehr sonderbewilligungspflichtig
Ab 2023 braucht es für den Einsatz von Attracap (Mittel gegen Drahtwürmer) keine Sonderbewilligung mehr. Gemäss Pflanzenschutzmittelverordnung (PSMV) gehört Attracap nicht zur Liste im Teil A des Anhang 1.


Im Produktionssystembeitrag "Verzicht auf Pflanzenschutzmittel im Ackerbau" (ehemals Extenso) ist der Einsatz von Attracap zugelassen (weil nicht im Teil A, Anhang 1, PSMV). Zudem wurden die KIP-Richtlinien entsprechend angepasst.
 
 

Futterbau

 
Säuberungsschnitt der Kunstwiesen
Dank der langen wüchsigen Bedingungen des letzten Herbstes konnten sich neu angelegte Kunstwiesen bereits gut entwickeln. Trotzdem müssen Ackerunkräuter, wie das Hirtentäschchen und die Vogelmiere, im Auge behalten und deren Ausbreitung minimiert werden.


Um dies zu erreichen, muss die Bestockung der Futtergräser gefördert werden, damit sie die unerwünschten Beikräuter konkurrieren. Weiter ist eine Versamung der genannten Kräuter zu verhindern. Durch einen frühen Säuberungsschnitt werden die Futtergräser zur Bestockung angeregt und die Kräuter vor der Samenreife geköpft. Zu beachten sind jedoch die derzeit feuchten Bodenverhältnisse, junge Kunstwiesen sind noch nicht tragfähig.
 
 

Biodiversitätsförderflächen

mehrjähriger Nützlingsstreifen
 
Neuanlage Brachen / Saum
Wer bereits heuer die Anlage einer Brache plant, sollte umgehend bei gut befahrbarem Boden mit der Grundbodenbearbeitung beginnen. Bis zur Saat die Fläche 2-3 Mal übereggen, so dass diese unkrautfrei, aber nicht zu fein und gut abgesetzt ist (trittfest).



Ab Ende April bis Mai ist der ideale Ansaatzeitpunkt. Nützlingsstreifen müssen vor dem 15. Mai angesät sein. Bei kleinen Flächen von Hand aussäen, ansonsten mit einem Krummenacher Sägerät. Drillsaat ist nicht empfohlen.

Die Wahl für den Brachetyp ist vom Standort und der geplanten Anlagedauer abhängig. An sonnigen, trockenen und nährstoffarmen Standorten eignen sich besonders Buntbrachen, Rotationsbrachen und mehrjährige Nützlingsstreifen. Für den Saum auf Ackerfläche gibt es auch Mischungen für eher feuchte Standorte. Der einjährige Nützlingsstreifen stellt keine Standortansprüche. Die Vorfrucht muss eine Ackerkultur oder Kunstwiese (nicht erlaubt bei Rotationsbrachen) sein, bei den Nützlingsstreifen ist die Vorkultur nicht vorgeschrieben.

 
 

Änderungenim Bereich Pflanzenschutz

 
Mitteleinschränkungen im ÖLN
Einige Pflanzenschutzmittel sind im ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) ab 2023 nicht mehr zugelassen. Die entsprechenden Mittel wurden aufgrund ihrer Risikobeurteilung für den Einsatz im ÖLN eingeschränkt.



Davon sind auch diverse Maisherbizide betroffen:
 Nicosulfuron (Dasul Extra, Elumis, Hector Max u. w.)
 S-Metolachlor (Dual Gold, Lumax, Calado, Deluge u. w.)
 Terbuthylazine (Gardo Gold, Aspect, Spectrum Godl, SucessorT u. w.)
Falls noch nicht geschehen, sollten Sie Ihr PSM-Lager auf Mittel, die ab 2023 im ÖLN nicht mehr zugelassen sind, prüfen und entsprechende Alternativen einplanen.

Beachten Sie zudem, dass die Mitteleinschränkungen im ÖLN auf der offiziellen Seite des BLV nicht vermerkt sind (diese Mittel haben nach wie vor eine offizielle Zulassung). Dieses Verzeichnis wiederspiegelt leider nur die Zulassungssituation und berücksichtigt die Einschränkungen im ÖLN nicht! Entsprechend ist dieses Verzeichnis nur bedingt praxistauchglich. Orientieren Sie sich daher an den PSM-Listen der Firmen oder am Pflanzenschutzmittelheft im Feldbau.
 
Unkrautbehandlung mittels Fotodetektion
Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat die Informationsnotiz betreffend Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mittels «detektionsbasierten Applikation» aktualisiert. Diese Techniken erkennen mit digitaler Bildverarbeitung Unkräuter und ermöglichen eine gezielte Pflanzenschutzmittelanwendung.
 
 

Varia

Bild und Text: AGRIDEA
 
Selbstchecktool – Pflanzenschutzmittel und Gewässerschutz
Testen Sie Ihre Kenntnisse zur guten fachlichen Praxis betreffend Gewässerschutz und prüfen Sie die Umsetzung auf Ihrem Betrieb.
Das Tool besteht aus diversen Modulen, von der Lagerung der PSM, dem Befüllen des Spritzgeräts über die Anwendung im Feld bis hin zur Reinigung & Entsorgung von Reinigungsabwasser.
 
 

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