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Infoletter Pflanzenschutz
Mit dem Infoletter Pflanzenschutz Feldbau orientieren wir Sie über Aktuelles zu Pflanzenschutz und Kulturführung aus den Bereichen Ackerbau, Futterbau und Problempflanzen/Neophyten.
 
 

Ackerbau

Saat der Frühlingskulturen
Aufgrund des wechselhaften Wetters und der nassen Bedingungen ist die Befahrbarkeit der Parzellen in den meisten Fällen nicht möglich. Viele Sommerkulturen sind somit noch nicht gesät und Geduld ist gefragt. Zudem ist bei der Maissaat auf den Einsatz von mineralischen P-Düngern als Unterfussdüngung zu achten. In den ausgeschiedenen oberflächlichen Zuströmbereichen des Sempachersees, des Baldeggersees sowie des luzernischen Teils des Hallwilersees ist der Einsatz von mineralischem Phosphor zur Saat nicht erlaubt. Landwirtschaftliche Betriebe im Geltungsbereich dürfen keine phosphorhaltigen mineralischen Dünger ausbringen.
 
Maiswurzelbohrer – Regelungen
Bitte achten Sie beim Anbau von Mais (Silo,- Körner, Saat-, oder Zuckermais) darauf, dass die aktuell bestehenden kantonalen Regelungen bezüglich der Bekämpfung des Quarantäneorganismus «Maiswurzelbohrer» eingehalten werden.


Im Kanton Luzern kann aufgrund des laufenden Pilotprojektes maximal 2 Jahre hintereinander Mais angebaut werden, gefolgt von mindestens 2 Jahren ohne Mais. Wenn nur 1 Jahr Mais angebaut wird, genügt eine Anbaupause von 1 Jahr. Diese Regelung gilt für alle Betriebe resp. Flächen im Kanton Luzern und ist unabhängig von der Fruchtfolgefläche und Fruchtfolgevariante. Für Flächen ausserhalb des Kantons Luzerns gelten andere Regeln (Fruchtfolgeverfügungen beachten) – Informieren Sie sich bei den entsprechenden Fachstellen.

Wichtig: Mais nach einer früh räumenden Kultur als Zweitkultur oder Gründüngungen mit Maisanteil, wird als eine Mais-Hauptkultur gerechnet und unterliegt den gleichen Regelungen.
Frühlingssaaten – Schnecken, Krähen und weitere…
Die nass-kühlen Bedingungen verlangsamen das Auflaufen und die Jugendentwicklung der Frühlingssaaten. Daher sollte zwingend auf Schneckenfrass kontrolliert werden. Vor allem in der Keimphase sind Kontrollen und Massnahmen angezeigt: Entsprechend an mehreren markierten Stellen im Feld einige Metaldehyd-Schneckenkörner auslegen und mit einem Sack bedecken. Sind am Folgetag Schnecken oder Schleimspuren zu finden, ist eine Teil- oder Flächenbehandlung mit Schneckenkörnern angezeigt.

Sobald Sommererbsen eine bis drei Blattetagen aufweisen, ist eine Kontrolle auf Blattrandkäfer angezeigt. Der Käfer verursacht ein typischer "Buchtenfrass". Der Hauptschaden verursachen die Larven, welche die Wurzelknöllchen fressen und damit die Stickstofffixierung der Knöllchenbakterien beeinträchtigen. Der Extenso-Ausstieg lohnt sich meist nicht. Wirtschaftlicher und ökologischer ist die Kompensation mit einer Stickstoffgabe von ca. 30 N/ha.

Im Mais, aber auch in anderen Kulturen, sind die jungen Pflänzchen in der Keimphase äusserst anziehend auf Saat- und Rabenkrähen. Die cleveren Vögel erkennen sofort, dass die Keimlinge in regelmässigen Abständen entlang der Saatreihen zu finden sind und können so in kurzer Zeit grosse Schäden anrichten. Wie diese Schäden wirkungsvoll und gesetzeskonform vermindert werden können, lesen Sie im Link.
Rüben - Schnecken & Erdfloh
Die nass-kühle Witterung lässt die Rüben keine grossen Sprünge machen. So verweilen sie länger in dem empfindlichen Stadium, in welchem Bodenschädlinge und Erdfloh Probleme machen können. Glücklicherweise ist der Erdfloh-Druck gering bis nicht vorhanden. Zudem sollten einzelne Schabstellen nicht beunruhigen. Die Rüben vermögen mehr Schabstellen zu tolerieren als meist angenommen. Im Keimblattstadium liegt die Bekämpfungsschwelle bei 50 % der Keimpflanzen mit Befall. Eine Behandlung erfordert im ÖLN eine Sonderbewilligung.

 
Getreide – Krankheitsdruck steigt
Weizen und Dinkel befinden sich DC 32 bis 34 – das Fahnenblatt ist noch nicht sichtbar. Gerste ist im Stadium DC 34 bis 37. Blattflecken (Netzflecken und Rhynchosporium) oder Mehltau ist in dichten Beständen vorhanden. Mit dem Temperaturanstieg nimmt der Krankheitsdruck von Pilzkrankheiten weiter zu.

Für Kontrollen jeweils 40 Halme über Felddiagonale einsammeln und die 3 obersten, vollentwickelten Blätter pro Halm kontrollieren (3* 40 =120 Blätter) und Blätter mit Befall zählen.
 
 

Futterbau

Gülle separieren statt Wasser einlassen
Durch die Separation werden Feststoffe aus der Gülle genommen (Bild: Links: Gülle vor Separation - Rechts: Gülle nach Separation). Die Dünngülle bildet weniger Schleppschlauch-Streifen und läuft schneller in den Boden ein.

Damit im Frühling nicht dicke Gülle ausgebracht oder viel Wasser in den Kasten eingelassen werden muss, kann die Gülle durch Separation «dünngemacht» werden. Auf einem Praxisbetrieb wurde der Ammonium-Stickstoff vor der Separation von Milchviehvollgülle (1.4 kg NH4 /m3) und nach der Separation (1.2 kg NH4 /m3) gemessen. Die Dünngülle musste nicht zusätzlich verdünnt werden und dadurch wurde bei der gleichen Stickstoffmenge 1/3 weniger Gülle/ha ausgebracht.
 
Weiden unter nassen Bedingungen
Die vergangenen und anstehenden Niederschläge führen dazu, dass das Weide-Management erschwert wird. Unter nassen Bedingungen sollten die Tiere nur zum Fressen auf die Weide, um durch die verkürzte Weidedauer Trittschäden zu vermindern.


Ein Bestand mit einem hohen Anteil guter Futtergräser erträgt die Tritte um einiges besser als ein degenerierter Wiesenbestand. Das Englische Raigras und das Wiesenrispengras können solche Lücken im Frühjahr schnell schliessen. Starke Trittschäden können bei trockenerer Witterung mit einer Walze beseitigt werden. Auch eine Übersaat mit schnell auflaufendem Englischem Raigras kann die Regeneration des Bestandes fördern.
 
 

Varia

 
Bodenkartierung
Der Kanton Luzern verfügt über rund 58‘000 Hektaren, die gemäss Kriterien des Sachplans Fruchtfolgeflächen potentiell die Qualität von Fruchtfolgeflächen aufweisen. Um diese gegenüber dem Bund systematisch auszuweisen, werden seit 2009 Bodenkarten im Massstab 1:5‘000 erhoben.

In diesem Jahr finden Kartierarbeiten in Römerswil, Rothenburg und Eschenbach statt, sowie in kleineren Gebieten, welche sich möglicherweise für Bodenverbesserungen eignen. Das BBZN steht für Fragen rund um die Bodenkartierung zur Verfügung und weist auf die Website der Dienststelle Umwelt und Energie hin.
 
 

Termine

Weitere
 
 
Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung
Sennweidstrasse 35
6276 Hohenrain
Telefon 041 228 30 89
Mail pflanzenschutz.bbzn@edulu.ch
 
 
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