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Infoletter Pflanzenschutz
Mit dem Infoletter Pflanzenschutz Feldbau orientieren wir Sie über Aktuelles zu Pflanzenschutz und Kulturführung aus den Bereichen Ackerbau, Futterbau und Problempflanzen/Neophyten.
 
 

Ackerbau

 
Rüben - Schädlinge jetzt überwachen
Die Rüben befinden sich vorwiegend im 2-4 Blatt-Stadium. Der Schaden, verursacht durch den Rübenerdfloh, ist dieses Jahr gering. Kontrollen sind bis ins 4-Blatt-Stadium notwendig. Einzelne Schabstellen (Bild) sind für die Rüben überhaupt kein Problem und viele sind älter und bereits verkorkt.

Bleibt der Druck gering und das Wetter wüchsig, kann man davon ausgehen, dass die Rüben dem Erdfloh davonwachsen. Eine allfällige Behandlung ist im ÖLN sonderbewilligungspflichtig.

Ab 4-Blatt-Stadium sind Kontrollen auf Blattläuse angezeigt. Die Grüne Pfirsichblattlaus wird zurzeit von den verschiedenen Kantonalen Fachstellen intensiv überwacht, da sie die Viröse Vergilbung übertragen kann. Beim Fund der Grünen Pfirsichblattlaus werden regionale Spritzempfehlung ausgesprochen. Damit werden auch die Schwarzen Blattläuse miterfasst, welche bereits vereinzelt zu finden sind. Eine Behandlung der Schwarzen Blattlaus ist noch nicht angezeigt und sollte mit der Behandlung der Grünen Pfirsichblattläuse koordiniert werden.

 
(Früh-)Kartoffeln – Kraut- & Knollenfäule
Die feuchten Verhältnisse und das milde Wetter der letzten Tage waren ideal für die Entwicklung der Krautfäule. Bereits Ende April wurden die ersten Primärherde beim Abdecken von Folienkartoffeln in der Nordostschweiz entdeckt. Letzte Woche kam zudem die erste Meldung von Krautfäulebefall bei Folienkartoffeln aus dem Luzerner Seetal.

Kartoffeln durch eine erste Fungizid-Behandlung mit einem teilsystemischen Produkt oder einer erhöhten Kupfermenge schützen. Bitte melden Sie mögliche Krautfäulebefälle an pflanzenschutz@edulu.ch oder direkt an PhytoPRE (058 468 72 39). Diese Meldungen sind wichtig, um ein unkontrolliertes Ausbreiten der Krautfäule zu vermeiden.
 
Frühlingssaaten – Schnecken & Krähen
Die nassen Bedingungen sind nach wie vor ideal für Schnecken. Bei nachweislichem Schenckenbefall (Frass- und Schleimspuren) ist eine Teil- oder Flächenbehandlung mit Schneckenkörnern angezeigt. In Rüben sind Kontrollen bis ins 6-Blatt-Stadium, beim Mais und Sonnenblumen bis ins 4-Blatt-Stadium angezeigt.

Im Mais, aber auch in anderen Kulturen, sind die jungen Pflänzchen in der Keimphase äusserst anziehend auf Saat- und Rabenkrähen. Wie diese Schäden wirkungsvoll und gesetzeskonform vermindert werden können, lesen Sie im Link.
Getreide
Die meisten Gerstenbestände haben das Fahnenblatt entfaltet, frühe Bestände befinden sich im Ährenschieben. Bei Feldkontrollen sind teils Pilzkrankheiten wie Mehltau, Netzflecken oder Rhynchosporium-Blattflecken zu finden. Abschlussbehandlungen gegen Netz- und Blattflecken sind bis Beginn Ährenschiebens (DC 51) möglich. Erfahrungen aus den Vorjahren zeigen, dass sich die Sprenkelnekrosen nach dem Ährenschieben sehr schnell entwickeln können. Bei Behandlung von Netz- und Blattflecken allenfalls Fungizid mit guter Wirkung auf Sprenkelnekrosen wählen.

Weizen, Triticale und Dinkel von DC 34 bis Stadium DC 39. Je nach Standort ist auf den untersten Blättern Septoria und teilweise auch Mehltau zu finden. Rostkrankheiten treten ganz vereinzelt auf. Pilzkrankheiten werden aufgrund der Witterung noch zunehmen. Die meisten Fungizide sind in Weizen bis Beginn Blüte bewilligt.

Getreidehähncheneier und -käfer sind vereinzelt vorhanden. Durch die Regengüsse werden viele Larven und Eier abgewaschen. Ab dem Fahnenblattstadium (DC 39) kann die Bekämpfungsschwelle (BKS) auf 10 x 5 Halme quer über das Feld verteilt erhoben werden. Die BKS liegt im DC 39-50 bei 2 Larven pro Halm, ab Beginn Ährenschieben bei 2 Larven pro Fahnenblatt.
 
 

Futterbau

 
Düngung nach dem ersten Schnitt
Vielerorts wurden die sonnigen Tage für den ersten Konservierungsschnitt genutzt. Nach der Ernte steht die bedarfsgerechte Düngung des Grünlands an. Gülle ist ein guter Grünlanddünger. Zu beachten sind jedoch die hohen Radlasten bei der Gülleausbringung.


Diese können bei einem durchschnittlichen 7m3 Fass bereits über 4000 kg betragen. Durch eine breitere Bereifung und die Reduktion des Reifeninnendruckes können Verdichtungen vorgebeugt werden, dies jedoch nur, wenn der Boden in trockenem Zustand befahren wird. Zahlreiche Versuche zeigen, dass mit steigender Radlasten die Bodenverdichtung in immer grössere Tiefen reicht.
 
 

Neophyten und Problempflanzen

 
Einjähriges Berufkraut
Das Einjährige Berufkraut ist ein invasiver Neophyt und breitet sich vor allem auf Naturschutzflächen, Magerwiesen, Strassenränder und BFF aus. Es kann auf LW-Nutzflächen zu Direktzahlungskürzungen führen. Die Pflanze kann bis zu 50'000 Samen bilden, die sich kilometerweit verbreiten können.

Die aktuell bis ca. 50 cm hohen Pflanzen sind an ihrer hellgrünen Farbe zu erkennen. Das Berufkraut ist noch nicht am Blühen und sollte jetzt bekämpft werden, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Die Pflanzen mitsamt der Wurzel ausreissen, dies funktioniert bei den aktuell feuchten Bodenverhältnissen sehr gut.
 
 

Das BBZN stellt sich vor

 
Nicolas Marti
Bereits als kleiner Junge war Nicolas im Stall oder auf den Feldern des elterlichen Milchproduktionsbetriebs anzutreffen. Nach erfolgreichem Abschluss der Berufslehre als Landwirt EFZ, dem Militärdienst und einem Auslandsaufenthalt in Neuseeland absolvierte Nicolas das Agronomie-Studium an der HAFL in Zollikofen.

Seit Februar 2023 ist Nicolas Marti nun im Team Pflanzenbau des BBZ Natur und Ernährung in einem 80 % Pensum als Futterbau- und Düngungsberater angestellt. Neben der Beratung ist er in der Grund- und Erwachsenenbildung in den Bereichen Düngung, sowie Kunst- und Zwischenfutterbau aktiv. Weiter befasst er sich mit der Planung und Durchführung von Saattechnik-, Pflege- und Düngungsversuchen im Grünland. Die restliche Zeit ist Nicolas auf dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb tätig.
 
 
Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung
Sennweidstrasse 35
6276 Hohenrain
Telefon 041 228 30 89
Mail pflanzenschutz.bbzn@edulu.ch
 
 
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