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Infoletter Pflanzenschutz
Mit dem Infoletter Pflanzenschutz Feldbau orientieren wir Sie über Aktuelles zu Pflanzenschutz und Kulturführung aus den Bereichen Ackerbau, Futterbau und Problempflanzen/Neophyten.
 
 

Ackerbau

Rüben - Grüne Pfirsichblattlaus
Die Grüne Pfirsichblattlaus wird zurzeit von den verschiedenen Kantonalen Fachstellen intensiv überwacht, um beim Überschreiten der Bekämpfungsschwelle einzugreifen damit eine mögliche Verbreitung des Vergilbungsvirus verhindert werden kann.

Im Kanton Luzern wie auch in weiteren Kantonen (AG, SO, BE, etc.) wurde die Bekämpfungsschwelle an den überwachten Standorten überschritten. Letzte Woche wurden betroffenen Betriebe von der Schweizerischen Fachstelle für Zuckerrübenbau über den Einsatz des Wirkstoffs Acetamiprid sowie das weitere Behandlungskonzept gegen die Grüne Pfirsichblattlaus via SMS/App «Beta Swiss» informiert.

Der Einsatz von Mitteln mit dem Wirkstoff Acetamiprid (Gazelle SG, Oryx Pro, etc.) in Zuckerrüben gegen die Grüne Pfirsichblattlaus ist im ÖLN sonderbewilligungspflichtig. Daher wurde per 19. Mai die Regionale Sonderbewilligung für den einmaligen Einsatz eines Mittels mit dem Wirkstoffs Acetamiprid für den Kanton Luzern ausgestellt. Diese Behandlung erfasst auch die Schwarzen Blattläuse sowie Erdflöhe.
 
Kartoffeln – Kraut- & Knollenfäule
Die feuchten Verhältnisse und das milde Wetter der letzten Tage waren ideal für die Entwicklung der Krautfäule. Das Infektionsrisiko bleibt erhöht und die Krautfäule ist weit verbreitet. Um Befallsherde gilt es die Kulturen im Umkreis von 20 km zu schützen.


Mit dem Schutz der Kulturen nicht bis zum Reihenschluss warten, sondern bereits ab Auflaufen mit einem teilsystemischen Fungizid oder Kupferprodukt den Schutz aufbauen. Möglichen Krautfäulebefall an pflanzenschutz@edulu.ch oder direkt an PhytoPRE (058 468 72 39) melden. Diese Meldungen sind wichtig, um ein unkontrolliertes Ausbreiten der Krautfäule zu vermeiden.
 
Frühlingssaaten – Schnecken & Krähen
Durch die stark gestaffelte Saat der Frühlingkulturen gibt es eine grosse Bandbreite bei den Entwicklungsstadien. Das nasse Wetter ist weiterhin ideal für Schnecken. Daher sollte zwingend auf Schneckenfrass kontrolliert werden. Rüben und Sonnenblumen bis ins 6-Blattstadium und Mais bis ins 5-Blattstadium auf Schnecken kontrollieren.

Zudem sind die jungen Pflänzchen in der Keimphase äusserst anziehend für Saat- und Rabenkrähen. Wie Schäden durch Krähen wirkungsvoll und gesetzeskonform vermindert werden können, lesen Sie im Link.
Getreide
Während die Gerste in der Blüte ist, befindet sich der Weizen und der Dinkel zwischen DC 45 und Beginn Ährenschieben.

Durch den Regen der letzten Tage wurden die Getreidehähnchenlarven regelmässig abgewaschen und haben kaum Schäden verursacht. Es ist zu erwarten, dass in den nächsten trockenen Tagen vermehrt Larven in den Parzellen anzutreffen sind. Die BKS liegt bim DC 39-50 bei 2 Larven pro Halm und später im DC 51-61 bei 2 Larven pro Fahnenblatt.

Es sind vermehrt Blattläuse auf den Blättern zu finden. Aktuell sind die Blattläuse vielerorts jedoch unproblematisch. Die BKS liegt im DC 65 bei 60 % der Ähren mit Blattlausbefall.

In vielen Parzellen sind unspezifische Blattflecken zu finden, welche vor allem wegen Stress aufgrund der Witterung entstanden sind. Der Krankheitsdruck ist sehr unterschiedlich. Durch die zunehmende Wärme ist aber zu erwarten, dass der Krankheitsdruck in den nächsten Tagen steigen wird. Eine letzte Fungizidbehandlung in Weizen und Dinkel ist daher bei intensiver Produktion zu überprüfen.
Mais
Es konnten die letzten Tage etliche Flächen siliert werden und weitere werden die nächsten Tage folgen. Auf vielen Flächen wird somit in nächster Zeit noch die Maissaat erfolgen. Beachten Sie, dass ab diesem Jahr die Massnahmen im Bereich Drift und Abschwemmung im ÖLN ausgeweitet wurden und diverse Maisherbizide aufgrund ihres Risikos für Oberflächengewässer oder Grundwasser im ÖLN nicht mehr zur Verfügung stehen. Beachten Sie vor allem auch die neuen Abschwemmauflagen gegenüber entwässerten Strassen und Wegen. Orientieren Sie sich über mögliche Massnahmen.

Sie finden in unserem Merkblatt Angaben dazu, welche Flächen von Abschwemmungsauflagen betroffen sind und mit welchen Massnahmen Sie die erforderte Abschwemmreduktion erreichen können.
 NEU muss auf relevanten Flächen die Abschwemmung um mindestens 1 Punkt reduziert werden.
 NEU sind Mittel mit den Wirkstoffen Terbuthylazine (Gardo Gold, Aspect, Spectrum Godl, SucessorT u. w.), Nicosulfuron (Dasul Extra, Elumis, Hector Max u. w.) und S-Metolachlor (Dual Gold, Lumax, Calado, Deluge u. w.) im ÖLN nicht mehr zugelassen
Zögern Sie nicht uns bei Fragen zu kontaktieren.
 
 

Futterbau

 
Engerlinge in den Wiesen und Weiden
Nicht nur Mäuse, sondern auch Engerlinge können Schäden in Wiesen und Weiden verursachen. Bis jetzt waren Engerlinge eher in der Region Uri und Graubünden ein grösseres Problem. Letztes Jahr wurden jedoch auch in Nidwalden grössere Schäden festgestellt. Die Käfer wandern immer mehr Richtung Westen, Richtung Luzern.

Durch Probegrabungen kann schnell erkannt werden, ob Engerlinge für Wiesenschäden verantwortlich sind. Dazu eine Fläche von 50 x 50 cm bis in eine Tiefe von 30 cm durchsuchen. Anschliessend die Anzahl Engerlinge mal 4 rechnen, um den m2-Befall zu errechnen. Ab einer Schadschwelle von 40 Maikäferengerlinge/m2 im Grünland wird mit einem wirtschaftlichen Schaden gerechnet und sind Massnahmen empfohlen.
 
Blackenbekämpfung
Während das Stechen der gesamten Pflanze und das Entfernen der Blütenstände bei jedem Wetter gemacht werden kann, ist die chemische Behandlung nur unter gewissen Voraussetzungen effektiv. Das Wetter muss zwangsläufig wüchsig sein. Tagestemperaturen zwischen 12 bis 25 °C sind ideal.

Temperaturen über 25 °C und/oder Trockenheit bremsen das Wachstum ebenso wie zu tiefe Temperaturen und Nachtfröste. Weiter sollte die zu behandelnde Pflanze eine gut ausgebildete Rosette aufweisen. Nach der Behandlung sollte ca. 6 Stunden kein Regen fallen. Weiter sind die Vorschriften bezüglich Gewässerschutz und ÖLN, wie auch die Wartefristen nach der Behandlung einzuhalten. Jedoch gilt, Herbizide lösen kein Blackenproblem dauerhaft, solange dessen Ursache nicht behoben ist.
 
 

Korrekter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln

 
Seit 2001 besteht in der Schweiz zum Schutz des Grund- & Trinkwassers ein generelles Anwendungsverbot für Herbizide auf und an Strassen, Wegen und Plätzen. Die Substanzen können dort leicht aus- und abgewaschen werden und gelangen so in die Gewässer. Trotz bestehender Anwendungseinschränkung häufen sich Meldungen und Sichtungen von nicht korrektem Pflanzenschutzmitteleinsatz. Hierbei sind nicht nur öffentliche Flächen oder Privatgärten betroffen.

Achten Sie daher auf einen korrekten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und prüfen Sie mögliche Alternativen. Das Anwendungsverbot für Herbizide auf und an Strassen, Wegen und Plätzen ist in der Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung geregelt und betrifft somit alle Landwirtschaftsbetriebe, Private, Gartenbauer sowie Gemeinden. Verstösse können gewichtige Gewässerverunreinigungen bewirken und werden mit entsprechender Konsequenz geahndet.
 
 

Das BBZN stellt sich vor

 
Dominic Eisenring
Pflanzen waren schon früh die Leidenschaft von Dominic Eisenring, vor allem auch die Interaktion von Mensch und Natur im Brennpunkt der Nahrungsmittelproduktion. Deshalb entschied er sich für ein Agronomie-Studium an der ETH Zürich mit der Vertiefung Pflanzenbau.


Im März 2023 startete Dominic Eisenring im Team Pflanzenbau am BBZ Natur und Ernährung mit einem 100% Pensum als Biodiversitätsberater. Neben der Beratung in Biodiversitätsfragen im ÖLN, IP Suisse, Bio Suisse und Landschaftsqualität ist er auch in der Betriebsleiterschule tätig. Zusätzlich übernimmt er Aufgaben im Blumenwiesenansaatprogramm des LAWA wie Q2 Atteste, Standortkontrollen und Beratungen zum Thema Blumenansaatwiesen.
 
 

Flurbegehnung - BBZN Hohenrain

 
Auch dieses Jahr lädt der Bäuerinnen- und Bauernverein Oberseetal, der Ehemaligenverein sowie das BBZN zu der traditionellen Flurbegehung mit folgenden Themen ein:
 Effiziente N-Düngung im Silomais
 Weiterentwicklung Standardmischung 330
 Biodiversität im Ackerbau

Wann: Mittwoch, 14. Juni 2023, 19.15 Uhr
Wo: Gutsbetrieb BBZN Hohenrain


Das BBZN, der BBV und der Ehemaligenverein freuen sich auf einen interessanten und gemütlichen Abend.
 
 
Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung
Sennweidstrasse 35
6276 Hohenrain
Telefon 041 228 30 89
Mail pflanzenschutz.bbzn@edulu.ch
 
 
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