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Mitteilung
19. September 2023
 
 

Berufsbildung: 4820 neue Lehrverträge abgeschlossen

Attraktive Berufsbildung: 4820 Jugendliche haben diesen Sommer im Kanton Luzern ihre Lehrzeit begonnen; das sind 129 mehr als im Vorjahr. Spitzenreiter ist nach wie vor die kaufmännische Ausbildung, die auf Schulbeginn 2023 reformiert wurde. Die Informatik- und Gesundheitsbranche verzeichnen Zuwachs – trotzdem wird damit der Bedarf noch nicht gedeckt.

4820 Lehrverträge wurden per Ende August vom Kanton Luzern bestätigt. Das sind 129 Lehrverträge mehr als im Vorjahr. Erfreulich sind die steigenden Zahlen bei den Gesundheitsberufen Fachfrau/-mann Betreuung und Fachfrau/-mann Gesundheit, die gegenüber dem Vorjahr 20 respektive 57 mehr Lehrverträge verzeichnen. Auf einem Rekordhoch bewegt sich der Beruf Landwirt/Landwirtin: 158 Jugendliche haben im August mit diesem Lehrberuf gestartet, 22 Lehrverträge mehr als im Vorjahr. Gewerbliche und technische Berufe sind wiederum konstant oder rückläufig.

Kaufmännische Branche
Das KV – die Kaufmännische Lehre – verzeichnet mit 629 neuen Lernenden gegenüber dem Vorjahr praktisch gleich viel neue Lehrverträge, (2022: 627). Es ist der erste Jahrgang, der nach den neuen Vorgaben der KV-Reform ausgebildet wird. Markenzeichen dieser Reform sind insbesondere die Handlungskompetenzorientierung sowie eine bessere Abstimmung zwischen Lehrbetrieb, Schule und überbetrieblichen Kursen.

Informatik Branche
Einen leichten Aufschwung zeigt sich in der Informatik Branche, die einen hohen Bedarf an Nachwuchs benötigt. Mit 164 neuen Lehrverträgen für Informatiker/in EFZ sind dies 21 mehr als im Vorjahr. Ein Anteil des Wachstums erfolgt durch die Informatikmittelschule (IMS), die erstmals in zwei Klassen geführt wird. «Die Entwicklung freut mich, doch das Potential für Informatiklehren ist besonders bei Grossbetrieben nicht ausgeschöpft», erklärt Christof Spöring, Leiter der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung. Für Betriebe ist es zwar sehr aufwendig, diese Lehrplätze zu schaffen. Doch wenn man die Lernenden nach der Lehre im eigenen Betrieb weiter beschäftigt, hat man massgeschneiderte Fachkräfte, so Spöring weiter. Dies ist in Zeiten des Fachkräftemangels besonders wertvoll.

Neue Berufe – schwerer Start?
Die Branchen zeigen sich zwar kreativ und lancieren neue Berufslehren. Doch zeigt sich, dass es viel Zeit braucht, bis diese sich etablieren. So beispielsweise die Gebäudeinformatiker/innen EFZ oder die «Entwickler/in digitales Business EFZ». Der neue Beruf «Entwickler/in digitales Business EFZ» unterstützt die digitale Transformation von Unternehmen, es wären also gefragte Fachleute. Jedoch sind erst wenige Lernende in diesen Sommer in diesen Berufen eingestiegen. Zwischenzeitlich erfolgreich sind die «Hotelkommunikationsfachleute». Der erste Jahrgang dieses Berufs startete 2018 mit acht Lernenden, diesen Sommer sind es bereits 30 Lernende. Spannend wird es nächstes Jahr: Solarinstallateur/in EFZ und Solarpraktiker/in EBA sind zwei neue Lehren, die ab nächsten Sommer angeboten werden. Es liegt nun an den Lehrbetrieben, diese Ausbildungen auch auszuschreiben.

Berufsmaturität – BM
In diesem Schuljahr begannen 831 Lernende ihre Berufsmaturitätsausbildung. Gegenüber dem Vorjahr sind dies 39 weniger, die sich für die BM während der Lehre und 5 weniger für die BM nach der Lehre entschieden haben.

Die Schaffung des prüfungsfreien Zugangs für Berufsleute mit einem Notenschnitt ab 5.0 im EFZ-Abschluss hat jedoch dafür gesorgt, dass die BM-Angebote «Technik, Architektur, Life Sciences» und «Gesundheit und Soziales» mit je einer zusätzlichen Klasse gestartet sind.

In die BM Wirtschaft und Dienstleistungen, in welche bisher nur Kaufleute EFZ E-Profil mit guten Noten prüfungsfreien zugelassen wurden, sind hingegen deutlich weniger Personen eingetreten als im Vorjahr (- 41 Personen).

369 Jugendliche besuchen ein Brückenjahr
11.86 Prozent oder 369 Jugendliche absolvieren nach der obligatorischen Volksschule ein Brückenjahr. Der grosse Teil dieser Jugendlichen schafft jeweils nach diesem Jahr den Einstieg in die Berufsausbildung. So waren es am Zentrum für Brückenangebote per Ende Schuljahr 2022/23 88.7 Prozent, welche nach Abschluss des Brückenjahrs in eine Lehre mit Eidgenössischem Berufsattest EBA oder eine Lehre mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis EFZ starteten. Rund 3 Prozent schafften den Einstieg über ein Praktikum. Die übrigen Jugendlichen wählten zum Beispiel ein Motivationssemester oder einen Sprachaufenthalt, angepasst an ihre aktuelle persönliche Situation.

Integrationsbrückenangebote
Am Zentrum für Brückenangebote sind in diesem Schuljahr über 230 Lernende in einem der unterschiedlichen Angebote gestartet. In all diesen Lehrgängen werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutsch, Mathematik und Allgemeinbildung gefördert sowie im Berufsintegrationsprozess unterstützt. Dass dieser Weg erfolgreich verläuft, zeigen die Vermittlungszahlen in eine Ausbildung in den vergangenen Jahren, die jeweils deutlich über 50 Prozent lagen.

Anhang
Grafiken:
Lehrvertragsverläufe der Informatik- und Gesundheitsberufe
Top 10 der meist gewählten Berufe mit EBA und EFZ
 
 
Christof Spöring
Leiter Dienststelle Berufs- und Weiterbildung
Telefon 041 228 52 25
E-Mail christof.spoering@lu.ch
(erreichbar am Dienstag, 19. September 2023, von 10.30 bis 11.30 Uhr)
 
 
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