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Mitteilung
20. März 2023
 
 

Geplantes Produktionswerk für mineralische Dämmstoffe im SAG Reiden wird ausserkantonal realisiert – die Schaffung eines Umwelt- und Energieclusters im Kanton Luzern wird weiterverfolgt

Die Firma swisspor beabsichtigte, am Standort des strategischen Arbeitsgebietes (SAG) Reiden einen Produktionsstandort für moderne Dämmstoffe zu erstellen. Dazu war die Ansiedlung eines Umwelt- und Energieclusters sowie die Ausweitung der Forschungskooperation mit der Hochschule Luzern vorgesehen. Aus unternehmerischen Gründen hat sich die Firma swisspor nun entschieden, die Produktion ihrer Dämmstoffe an einem ausserkantonalen Standort anzusiedeln. Die Schaffung eines Umwelt- und Energieclusters wird ortsunabhängig vom SAG Reiden weiterverfolgt.

Die Firma swisspor beabsichtigte, am Standort Reiden auf einer Grundstücksfläche von 145’000 m2 ein neues Produktionswerk für mineralische Dämmstoffe und ein eigenes Dienstleistungszentrum zu errichten. In Ergänzung dazu sollte auf der restlichen Fläche ein Cluster von Forschungseinrichtungen und Unternehmungen im Bereich Gebäude- und Umwelttechnologie entstehen. swisspor, der Kanton Luzern, die Gemeinde Reiden und die Wirtschaftsförderung Luzern haben dazu im September 2022 gemeinsam eine Entwicklungsvereinbarung abgeschlossen. Mit der Hochschule Luzern (HSLU) wurde die Entwicklung des Clusters vorangetrieben. Als nächster Schritt sollte das ganze Areal des SAG Reiden in einem kommunalen Nutzungsplanungsverfahren eingezont werden. Die dazu notwendige Urnenabstimmung in der Gemeinde Reiden hätte im Herbst 2023 stattfinden sollen.

Um die Klimaziele des Bundes zu erreichen, braucht die Schweiz dringend zusätzliche Produktionskapazitäten für die Herstellung von Dämmstoffen. swisspor will hier rasch einen Beitrag leisten und die notwendigen Produktionskapazitäten schaffen. swisspor hat aufgrund der bestehenden Unsicherheiten einer raschen Realisierung am Standort Reiden (aufwändige Einzonungs- und Bewilligungsverfahren allenfalls verzögert durch Einsprachen und Beschwerden) aus unternehmensstrategischen Gründen Alternativstandorte evaluiert, welche sich schneller realisieren lassen. Dabei stiess sie unlängst auf drei ausserkantonale Standorte, welche sich alle bereits in der Bauzone befinden und an denen die Realisierung eines Werks zeitnahe möglich ist. «Aufgrund der neuen Ausgangslage hat sich swisspor entschieden, das dringend benötige Produktionswerk für mineralische Dämmstoffe an einem alternativen Standort zu realisieren. Ein Produktionswerk in Reiden bleibt für swisspor jedoch weiter von Interesse. Dieses könnte zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden», so swisspor-CEO Daniel Jenni.

Der Gemeinderat Reiden nimmt den Entscheid der swisspor zur Kenntnis. «Das Vorhaben bot bekanntermassen einige Herausforderungen, aber auch Chancen für Reiden. Diese haben wir im intensiven Dialog mit der Bevölkerung diskutiert. Mit dem Entscheid von swisspor wird das Einzonungsverfahren hinfällig. Der Gemeinderat will dennoch über die Gemeindeinitiative und den Gegenvorschlag an der Gemeindeversammlung vom 24. Mai 2023 abstimmen lassen. Der Entscheid, ob zukünftig über Ein- wie Auszonungen an der Urne und nicht an der Gemeindeversammlung entschieden wird, soll grundsätzlich geklärt werden. Sollte künftig ein neues Projekt im SAG Reiden aktuell werden, werden wir dieses wiederum prüfen», so Gemeindepräsident Josua Müller.

Regierungsrat Fabian Peter bedauert den Entscheid, kann ihn aber nachvollziehen: «Wir haben an das Projekt geglaubt, weil wir die einheimische Produktion von mineralischen Dämmstoffen mit Blick auf den Klimawandel wichtig finden und uns die Idee eines Clusters mit wertvollen Arbeitsplätzen überzeugt hat. Wir bedauern das Nichtzustandekommen, haben aber Verständnis dafür.» Die im September 2022 abgeschlossene Entwicklungsvereinbarung wird folglich aufgelöst. Der Kanton Luzern wird gemeinsam mit swisspor, der Gemeinde Reiden und der Wirtschaftsförderung die weitere mögliche Zusammenarbeit und Entwicklung im SAG Reiden prüfen. Unabhängig davon wird der Kanton im Rahmen der laufenden Richtplanrevision evaluieren, wie mit den drei strategischen Arbeitsgebieten im Kanton Luzern zukünftig umgegangen wird.

Einig sind sich der Kanton Luzern, die HSLU, die Wirtschaftsförderung und swisspor, dass sie die Schaffung eines Umwelt- und Energieclusters im Kanton Luzern ortsunabhängig weiter prüfen wollen.
 
 
Paloma Meier-Martino
Leiterin Kommunikation
Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement
Telefon 041 228 53 27
paloma.meier@lu.ch
 
 
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