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Infoletter Pflanzenschutz
Mit dem Infoletter Pflanzenschutz Feldbau orientieren wir Sie über Aktuelles zu Pflanzenschutz und Kulturführung aus den Bereichen Ackerbau, Futterbau und Problempflanzen/Neophyten.
 
 

Ackerbau - Rüben

Bakterielle Flecken: ohne Pilzmyzel und ohne dunkle Sporenlager im hellen Innenhof
 
Bakterielle Blattflecken
Wo die Bedingungen gut sind, haben die Rüben die Reihen geschlossen. Erste Blattflecken sind auf den Blättern erkennbar. Diese Flecken werden durch Pseudomonas-Bakterien verursacht und sind somit bakterielle Flecken. Es ist wichtig, sie von den Cercospora-Blattflecken zu unterscheiden, die bisher noch nicht aufgetreten sind. Die derzeitigen bakteriellen Blattflecken sind harmlos und nicht behandelbar; sie treten vor allem nach Gewittern und Hagelschlägen auf.

Kontrollieren Sie Vorjahresparzellen auf Schosser-Rüben und entfernen Sie diese konsequent, um Folgeprobleme zu vermeiden. Dies hat besonders in den ALS-Zuckerrüben (Smart-Sorten) höchste Priorität. Werden Schosser nicht entfernt, können sie Samen bilden und sich vermehren, was in den Folgekulturen zu Durchwuchsrüben führt, die nicht mit Sulfonylharnstoffen bekämpft werden können.
 
 

Ackerbau - Getreide und Raps

 
Vorerntekontrolle
In der Schweiz wurden die ersten Gerstenbestände letzte Woche gedroschen. Man sieht, wie sich die meisten Felder langsam verfärben. Mit dem Näherrücken der Ernte stehen auch Vorerntekontrollen an.

Vor der Ernte sollte kontrolliert werden, ob die durchgeführten Pflanzenschutzmassnahmen die gewünschte Wirkung erzielt haben. Problemunkräuter wie Klebern oder Winden sind nun deutlich sichtbar, sowie auch Blacken oder Ackerkratzdisteln. Disteln sollten nicht ausgerissen werden, da die Wurzel dabei in mehrere Teile getrennt werden kann und sich einzelne Fragmente zu einer neuen Pflanze entwickeln können - als Mindestmassnahme nahe am Boden abschneiden, um das Versamen zu verhindern. Bei Blacken sollte der Samenständer abgeschnitten werden. Auch Jakobskreuzkraut und einjähriges Berufkraut sollte vor dem Versamen entfernt werden. Die Entsorgung soll via Kehricht erfolgen.
 
 

Ackerbau - Kartoffeln

Symptome der Dürrfleckenkrankheit mit Runden oder eckigen Blattflecken mit konzentrischen Ringen.
 
Krautfäule und Alternaria
Nach den wenigen trockenen Tagen steigt das witterungsbedingte Infektionsrisiko für Krautfäule bereits ab Mittwoch wieder an. Die wenigen trockenen Tage boten hoffentlich die Gelegenheit, den Fungizidschutz zu erneuern. Auch im Hinblick auf Alternaria ist der Schutz der Stauden angezeigt.
Symptome der Sprühfleckenkrankheit: zahlreiche, kleine, höchstens 5 mm grosse Flecken.
 
Mit zunehmender Alterung der Stauden und steigenden Temperaturen sind Symptome der Dürrflecken- und der Sprühfleckenkrankheit sichtbar. Zuerst werden die unteren und älteren Blätter befallen. Wo gegen Krautfäule gespritzt wird, sollte ein Fungizid mit guter Wirkung gegen Alternaria gewählt oder ein entsprechender Mischpartner zugesetzt werden.
 
Kartoffelkäfer und Blattläuse
Weiterhin aktuell bleiben die Kartoffelkäfer. Larven und Eiablagen sind je nach Bestand unterschiedlich stark vorhanden. Die Bekämpfungsschwelle (BKS) liegt bei 30 % der Pflanzen mit Larven und/oder 1 Herd pro Are. Der Einsatz von Audienz und Elvis (beide mit dem Wirkstoff Spinosad) sind auf zwei Anwendungen beschränkt. Bei den Kontrollgängen gilt es auch Blattläuse zu überwachen, die vereinzelt auftreten.

Die BKS ist überschritten bei 10 Blattläusen pro Fiederblatt (echtes Blatt) = 1 Blattlaus pro Einzelblatt. Ohne Sonderbewilligung können Teppeki und Movento SC gegen Blattläuse eingesetzt werden. Ist eine kombinierte Behandlung von Kartoffelkäfern und Blattläusen angezeigt, ist vorgängig eine Sonderbewilligung beim Pflanzenschutzdienst einzuholen, um Mittel mit dem Wirkstoff Acetamiprid (Gazelle SG, Oryx Pro, Pistol) einzusetzen.
 
 

Biodiversitätsförderflächen

 
Säuberungsschnitte bei neu angesäter Buntbrache, Saum auf Ackerfläche und Q2 Blumenwiese
Auf vielen angesäten Brachen und Blumenwiesen wird es langsam grün, allerdings auch durch Unkraut. Typische Unkräuter sind die Vogel- und Fingerhirse, Amarant, Franzosenkraut, Melde oder Gänsefuss. Da die Brachen- oder Blumenarten als Jungpflanzen oft nicht erkannt werden, sollte nur ein Säuberungsschnitt durchgeführt werden, wenn man sich sicher ist, dass der Bestand durch Unkräuter und nicht etwa durch Brachen- oder Blumenarten dominiert wird. Sobald aber die Verunkrautung flächendeckend sehr dicht ist und den Boden komplett beschattet, sodass keine Sonne mehr auf den Boden kommt, ist es Zeit für einen Säuberungsschnitt. Dieser ist so oft zu wiederholen wie nötig, sonst ersticken die mehrjährigen Brachen- oder Blumenwiesenarten.

Wenn die Verunkrautung aber nur locker und nicht flächendeckend ist, sollte man zugunsten der einjährigen Arten, die durch einen Säuberungsschnitt erfasst werden, darauf verzichten. Idealerweise schneidet man zudem so häufig, dass das Schnittgut keinen Deckel bildet und nicht abgeführt werden muss, denn dies würde beim Schwadern die Brachen- und Blumenwiesenkeimlinge schädigen.
 
 
Link - Pflanzenschutz Luzern

Archiv - Infoletter Pflanzenschutz Feldbau

Bekämpfungsschwellen - für Massnahmen gegen Schadorganismen im Feldbau (ÖLN)

Zurückgezogene Pflanzenschutzmittel - mit Ausverkaufs- und Verwendungsfristen (XLSX)

Zurückgezogene Wirkstoffe - aus Anhang 1 PSMV (XLSX)
 
 
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