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Mitteilung
22. Juli 2022
 
 

Biodiversitäts-Hotspot Wauwilermoos: Neue Markierungen machen das Schutzgebiet besser sichtbar

Der Biodiversitäts-Hotspot Wauwilermoos lockt zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Natur. Als Kerngebiet der ökologischen Infrastruktur von nationaler Bedeutung ist das Wasser- und Zugvogelreservat ein idealer Ort für Beobachtungen einerseits von Wasser- und Zugvögeln andererseits auch von Feldhasen, Kreuzkröten und verschiedenen Fledermaus- sowie viele Wildbienenarten. Damit das Schutzgebiet besser erkennbar ist, wurde noch vor den Sommerferien die Markierung überprüft und erneuert. Neue beschriftete Pfosten und Informationstafeln machen auf die Schutzbestimmungen aufmerksam und die Perimetergrenzen besser sichtbar.

Das Wasser- und Zugvogelreservat Wauwilermoos ist ein Kerngebiet der ökologischen Infrastruktur von nationaler Bedeutung. Es bietet nicht nur Wasser- und Zugvögeln einen wichtigen Lebensraum, sondern auch vielen anderen Arten. Darunter sind beispielsweise Feldhasen, Kreuzkröten, verschiedene Fledermaus- und viele Wildbienenarten. Das Gebiet lockt jährlich viele Besucher und Besucherinnen aus nah und fern an, um Beobachtungen zu machen und sich zu erholen. Im Frühjahr wurde die Markierung überprüft und erneuert, um den Schutzgebiets-Perimeter besser erkennbar zu machen, damit die geltenden Schutzbestimmungen besser respektiert werden können.

Zu schützen und zu bestaunen, gibt es im nationalen und kantonalen Schutzgebiet nämlich so einiges.

Ein Paradies für Wildbienen
Im Wauwilermoos wurden 120 verschiedene Wildbienenarten nachgewiesen. Davon sind einige selten oder gefährdet. Die hohe Artenvielfalt ist einerseits auf das Kernschutzgebiet zurückzuführen, andererseits auch auf landwirtschaftliche Biodiversitätsförderflächen und weitere Aufwertungsmassnahmen. Wildbienen benötigen insbesondere zwei Ressourcen: einen passenden Nistplatz und ein ausreichendes Blütenangebot. Im Wauwilermoos finden verschiedene spezialisierte Wildbienen ihre bevorzugten Blüten etwa an Weidenbüschen, Brombeersträuchern oder entlang der Säume an den Fliessgewässern. Nistmöglichkeiten gibt es beispielsweise im Totholz, wie es auf der Weide der schottischen Hochlandrinder genügend hat. Auch die als Art stark gefährdete Mooshummel wurde im Wauwilermoos nachgewiesen, es ist das einzige bekannte Vorkommen im Kanton Luzern.

Kiebitz lockt viele Leute ins Wauwilermoos
Die Kiebitzbrutsaison verlief gemäss Schweizerischer Vogelwarte nur mittelmässig und schlechter als im Vorjahr. Der mässige Bruterfolg ist auf die trockenen Bedingungen von Februar bis April und hohen Druck durch Fressfeinde (v.a. Füchse) zurückzuführen. Der Kiebitz bleibt aber der Publikumsliebling im Wauwilermoos. Er lockt im Frühjahr immer sehr viele Leute ins Wauwilermoos und trägt damit zur Sensibilisierung für Naturwerte bei.

Dem Feldhasen gefällt es im Wauwilermoos
Im Vergleich zum übrigen Mittelland sind die Feldhasenbestände in der Wauwilerebene noch etwas stärker. Während die Hasenbestände im Luzerner Mittelland im Mittel unter zwei Hasen pro Quadratkilometer liegen, sind sie in der Wauwilerebene rund doppelt so hoch. Das ist im historischen Vergleich auch tief, bietet aber dennoch eine bessere Perspektive. Verschiedene Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen haben in diesem Jahr ihr Getreide «in weiter Reihe» angesät. Dies ist eine gezielte Fördermassnahme für den Feldhasen. Bei einer Erfolgskontrolle mit der Wärmebild-Drohne konnten Feldhasen in solchen Feldern nachgewiesen werden.

Neumarkierung
Die bisherige Markierung des Wasser- und Zugvogelreservates stammte weitgehend aus dem Gründungsjahr 2009. Bei Leinenpflicht-Kontrollen wurde wiederholt festgestellt, dass nicht alle Zugangswege ins Reservat markiert waren und einzelne Grenzmarkierungen defekt waren. Inzwischen sind alle offiziellen Zugangswege mit einer Grenzmarkierung ausgestattet und an den Haupt-Zugangswegen sind zeitgemässe Informationstafeln angebracht worden. Die Neumarkierung soll dazu beitragen, dass das Wauwilermoos weiterhin so wertvoll bleibt, wie es heute bereits ist.
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Leitsatzes in der Luzerner Kantonsstrategie:
Luzern steht für Lebensqualität
Luzern steht für Nachhaltigkeit
Anhang
Bild 1: Neue Grenzmarkierung im Wasser- und Zugvogelreservat Wauwilermoos macht auf das Schutzgebiet aufmerksam. (Quelle: Kanton Luzern)
Bild 2: Neue Informationstafeln im Wasser- und Zugvogelreservat Wauwilermoos zeigen, was es alles zu entdecken gibt. (Quelle: Kanton Luzern)
Bild 3: Die Mooshummel wurde im Kanton Luzern bisher nur im Wauwilermoos nachgewiesen. (Quelle: Christine Dobler Gross/Bild nur zusammen mit dieser Medienmitteilung verwenden)
 
 
Heidi Vogler
Fachbearbeiterin Landschaft und Wildhüterin
Abteilung Natur, Jagd und Fischerei
Dienststelle Landwirtschaft und Wald
E-Mail heidi.vogler@lu.ch
Telefon 041 349 74 63
 
 
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