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Mitteilung
31. Mai 2022
 
 

In 20 Jahren mehr als 980 Fussballfelder Blumenwiesen im Kanton Luzern angesät

Das Programm «Ansaat artenreiche Blumenwiese» feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Im Jahr 2002 wurden im Kanton Luzern die ersten Wiesen mit den speziellen «Luzerner Mischungen» angesät – inzwischen sind es über 700 Hektaren. Blumenwiesen sind wertvolle Lebensräume für viele Tiere wie Schmetterlinge und Heuschrecken.

Blühende Blumenwiesen bringen Farbe in unsere Landschaft und machen die Natur vielseitig. Vor 20 Jahren hat der Kanton Luzern das Programm «Ansaat artenreiche Blumenwiese» ins Leben gerufen. Zusammen mit Saatgutproduzenten wurden spezielle auf den Kanton Luzern abgestimmte Blumenwiesenmischungen zusammengestellt. Das Saatgut besteht zu 100 Prozent aus Schweizer Ökotypen. Das bedeutet, für die Vermehrung des Saatguts wurden keine Zuchtsorten, sondern nur einheimische Pflanzen aus Naturwiesen verwendet. Dadurch sind die Pflanzen gut an die Luzerner Bedingungen angepasst. Das Ziel der Einführung der «Luzerner Mischungen»: Die traditionelle Blumenwiese des Luzerner Mittellandes, die Fromentalwiese, wieder etablieren. Diese war durch die Intensivierung der Landwirtschaft fast komplett aus dem Landschaftsbild im Kanton Luzern verschwunden.

Die Wiesen sind über den ganzen Kanton verteilt
Das Programm ist sehr erfolgreich: In den vergangenen 20 Jahren wurde eine Fläche von mehr als 700 Hektaren – das sind mehr als 980 Fussballfelder – artenreiche Blumenwiesen angesät. Jörg Gemsch von der Abteilung Natur, Jagd und Fischerei der Dienststelle Landwirtschaft und Wald war bereits vor 20 Jahren dabei, als das Programm gestartet wurde. Er bestätigt den räumlichen Erfolg: «Das Ansaatprogramm ist eines der wenigen Programme, das flächenwirksam ist. Wir finden die Wiesen über den ganzen Kanton verteilt.» Die angesäten Blumenwiesen bilden etwa kleine Trittsteine, welche zusammen mit anderen Biodiversitätsförderflächen, wie Hecken und Säumen, ein Netz bilden. Dieses verbindet verschiedene Lebensräume miteinander.

Unterschlupf und Nahrung für Kleintiere
Blumenwiesen bieten einen wertvollen Lebensraum für Pflanzenarten, die auf eine extensive Nutzung angewiesen sind. Zudem bieten sie vielen Kleintieren wie Schmetterlingen, Heuschrecken oder Spinnen Unterschlupf und Nahrung. Die Wiesen werden anfangs Sommer meist in Form von Heu genutzt. Das Heu ist für Rinder oder Pferde ein strukturreiches Futter. Über die Direktzahlungsverordnung (DZV) erhalten diese extensiv genutzten Wiesen, wie alle Biodiversitätsförderflächen, einen gewissen Schutz. Die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter sind verpflichtet, die Wiesen erst ab einem speziellen Zeitpunkt zu mähen und auf eine Düngung zu verzichten. Dies ist wichtig, damit diese wertvollen Lebensräume bestehen bleiben. Neben den Auflagen gibt es auch einen finanziellen Anreiz für die Bewirtschaftung der Biodiversitätsförderflächen.

Regelmässige Qualitätsprüfung
Die Qualität der Ansaatwiesen wird in regelmässigen Abständen überprüft. Diese Wirkungskontrollen haben gezeigt, dass der Grossteil der Blumenwiesen auch nach zehn oder mehr Jahren noch immer artenreich ist. Neben einer Vielzahl von wertvollen Pflanzenarten konnten in den Wiesen auch deutlich mehr Heuschrecken und Tagfalter nachgewiesen werden als vorher.

Im Kanton Luzern existieren noch viele Flächen, die sich für die ökologische Aufwertung durch die Ansaat einer artenreichen Blumenwiese eignen. Interessierte Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen können bei der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) ein Gesuch für die Ansaat einreichen.
Anhang
Weitere Informationen, Merkblatt und Gesuch artenreiche Blumenwiese
Film: Anlegen einer Blumenwiese (Dez 2015)
Bild 1: Diese artenreiche Blumenwiese bietet am Mauensee wertvollen Lebensraum für verschiedene Pflanzenarten.
Bild 2: Diese Blumenwiese bieten diesem Schwalbenschwanz Unterschlupf und Nahrung.
Bild 3: Auch Hummeln freuen sich über die artenreichen Blumenwiesen im Kanton Luzern.
 
 
Franziska Infanger,
Fachbearbeiterin Biodiversität,
Dienststelle Landwirtschaft und Wald
E-Mail franziska.infanger@lu.ch
Telefon 041 349 74 61
 
 
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