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Medienmitteilung der Staatsanwaltschaft
Luzern, 14. März 2023
 
 

Jahresbericht 2022 - Staatsanwaltschaft Luzern

Am Dienstag präsentierte die Staatsanwaltschaft des Kantons Luzern die Jahresstatistik 2022. Mit 51‘273 Fällen haben die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr markant zugenommen (+12%) und bewegen sich auf Rekordniveau. Mit den bestehenden Ressourcen kommt die Luzerner Staatsanwaltschaft insbesondere bei der Bewältigung von grossen Fallkomplexen an ihre Grenzen. Die Staatsanwaltschaft fordert deshalb mehr Ressourcen zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität im Kanton Luzern.

Markante Fallzunahme – 12% mehr Fälle als im Vorjahr
Mit über 51'000 neu eingegangenen Fällen im Jahr 2022 bewegen sich die Zahlen wieder nahezu auf dem Niveau des Rekordjahres 2017. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von über 12%. Der Erledigungsquotient lag bei 95%. Der Falleingang bei der Staatsanwaltschaft war demnach höher als der Fallausgang, was längerfristig dazu führt, dass die Pendenzenzahlen bei den Staatsanwältinnen und Staatsanwälten kontinuierlich ansteigen.

Gesamtstatistik ohne besondere Auffälligkeiten
Die Deliktsstatistik zeigt ein ähnliches Bild wie im letzten Jahr. Die Ausnahmen bilden Widerhandlungen im Strassenverkehr (+17%) und gegen das Übertretungsstrafgesetz (+13%). Im Übrigen gab es wie auch im letzten Berichtsjahr Schwankungen, die nicht signifikant sind.
Im Bereich der Jugendkriminalität sind die Fallzahlen erneut zurückgegangen (-9%). Die Abnahme der Delikte hat jedoch keinen Trendcharakter. Die Fallzahlen bei den Jugendlichen sind in den einzelnen Deliktsbereichen sehr tief und stets grossen Veränderungen unterworfen. Die Gewaltkriminalität blieb bei den Jugendlichen auf tiefem Niveau und ist, entgegen dem Trend in andern Kantonen, nicht stark angestiegen.

Fehlende Ressourcen für die Bekämpfung der schweren Kriminalität
Bei der Luzerner Staatsanwaltschaft hat sich der Arbeitsdruck im Berichtsjahr 2022 nochmals markant verschärft. Das Fallgerüst der intensiven und aufwändigen Untersuchungen blieb konstant hoch, was sich an der hohen Zahl der Gerichtsfälle zeigt. Mit den bestehenden Ressourcen kommt die Luzerner Staatsanwaltschaft insbesondere bei der Bewältigung von grossen Fallkomplexen an ihre Grenzen. „Kriminelle Organisationen nisten sich zunehmend auch in der Schweiz ein. Deren Bekämpfung ist eine Verbundsaufgabe von Bund und Kantonen. Dazu muss auch der Kanton Luzern seinen Beitrag leisten“ – betont Daniel Burri, Oberstaatsanwalt des Kantons Luzern. Die Staatsanwaltschaft fordert daher für die nächsten Jahre mehr Ressourcen für die Bekämpfung der schweren Kriminalität. Sie muss sich im Gleichschritt mit der Polizei entwickeln, welche in diesem Bereich Personalaufstockungen umsetzen wird. «Wenn der Strafverfolgungsdruck auf die Schwerstkriminellen nachlässt, wird dem Organisierten Verbrechen Raum geboten, sich weiter auszubreiten» – sagt Burri.


Auskunft:
Daniel Burri - Oberstaatsanwalt des Kantons Luzern

Der Jahresbericht liegt in der Beilage als pdf-Datei vor:
 
 
KANTON LUZERN
Simon Kopp
Kommunikationsverantwortlicher Staatsanwaltschaft Luzern
Zentralstrasse 28
6003 Luzern
Tel + 41 41 248 80 52
E-Mail simon.kopp@lu.ch
 
 
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